Eisenberg, Grammatikduden 2009: 46ff. - Silbengrenzen - Ist die Definition (Regeln) allgemein gültig? Woher nimmt Eisenberg diese 4 Regeln?
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Ich will etwas über DaF/DaZ und Silben schreiben
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
alles!
Ich frage mich, ob die Ermittlung der Silbengrenzen und damit verbunden die Einteilung von Silben einfach möglich ist und ob die Infos dazu IMMER theorieabhängig sind. Bei Eisenberg kommt ja noch hinzu, dass er von amibsilbisch spricht. D.h. doch, dass eine Silbengrenze und die Gliederung von Wörtern in Silben gar nicht immer einfach möglich ist - Kindern wird (und Erwachsene gehen davon aus) das aber in der Grundschule so vermittelt. Auch das langsame Sprechen in der Schule ist doch falsch - es gibt (nach Eisenberg) gar keine zwei Konsonanten im Lautlichen bei kommen (also lautlich nicht kom-men, sondern ko-men).
Wie ist es bei Utz Maas - erkennt der Ambisilbizität an? Wie ist es bei ihm mit dem Konsonanten für <sch>? Bei Eisenberg ambisilbisch? Bei Maas?
Ich bin verwirrt! Fast denke ich, dass sich die Beschäftigung mit Phonologie/Phonetik so schwierig gestaltet, weil es extrem kompliziert ist und es keine eindeutigen Antworten gibt - oder?
Gibt es ein verlässliches, allgemein anerkanntes Wörterbuch, in dem die Silbengrenzen korrekt wiedergegeben werden?
Silbengelenk und Eisenbergs Regeln für die gesprochene Silbe
Sehr geehrte Frau Dr. Hennig,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich finde es großartig, dass Sie Ihren Studierenden Grammatik (dazu zähle ich auch die Orthographie) beibringen und ihnen in diesem Gebiet Anstrengungen abverlangen. Das ist dringend geboten!
"Theoriediskussionen": Gibt es da eine Adresse im Internet? Das wäre für alle Studierende und Interessierte nützlich. In Seminaren kann man meist nicht einmal die zu lesenden Texte durchdiskutieren. Wenn man Fragen hat, die grundsätzlicher Art sind, dann gibt es Gestöhne von anderen Studierenden.
Meine wichtigste Frage war, woher Eisenberg die 4 Regeln für den Silbenbau nimmt. Eine Quelle gibt er meines Wissens nicht an. Die Dudenredaktion sollte eigentlich für ihre Produkte (kostenlos) gerade stehen und Antworten auf fachliche Fragen geben. Tut sie das? Ich glaube nicht. Daher muss man als interessierter Sprachforscher und Leser andere kompetente Diskussionsforen suchen. Ich habe mir nochmals "Das Wort" von Eisenberg vorgenommen - vielleicht finde ich dort eine Antwort.
"Phonetik" und "Phonologie": Auch ein Punkt, der wesentlich öfter und intensiver in Sprachwissenschaften bearbeitet werden müsste. Hier fehlt es an guten Seminaren.
Herzlichen Dank und viel Erfolg