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Ihre Frage bezieht sich darauf, ob in Ihrem Beispiel
Beispiel
Peters schriftliche Leistungen
Peters schriftlichen Leistungen
das Adjektiv stark (Peters schriftliche Leistungen) oder schwach (Peters schriftlichen Leistungen) flektiert wird. Somit betrifft Ihre Frage insgesamt die Nominalgruppenflexion.
Sprachsystem
Ausschlaggebend dafür, ob ein Adjektiv innerhalb einer Nominalgruppe stark oder schwach flektiert wird, ist die Frage nach dem Vorhandensein eines Artikels.
Im Deutschen besteht die grundlegende Regel, dass es einen Hauptmerkmalsträger in Nominalgruppen geben muss; d.h. ein Element der Nominalgruppe muss die nominalen Kategorien Kasus, Numerus, Genus ausdrücken.
Beispiel
Die schriftlichen Leistungen sind gut. (Nominativ)
Die Gewichtung der schriftlichen Leistungen zu den mündlichen Leistungen ist 50:50.(Genitiv)
Ich gebe den schriftlichen Leistungen in diesem Falle den Vorzug. (Dativ)
Ich betrachte die schriftlichen Leistungen als sehr wichtig. (Akkusativ)
Bei Vorhandensein eines Artikels (hier der bestimmte Artikel der, die, das) übernimmt klassischerweise dieser die Funktion des Hauptmerkmalträgers. Daher werden Adjektive innerhalb einer Nominalgruppe mit Artikel (als Hauptmerkmalträger) schwach flektiert. Wie Sie an den Beispielen erkennen können, hat das zur Folge, dass die schwach flektierten Formen sich kaum unterscheiden („schriftliche(n)“).
Die Hauptmerkmalsträger sind dagegen stärker differenziert, um ihre Aufgabe, die nominalen Kategorien anzuzeigen, erfüllen zu können.
Singular Plural Nominativ die schriftliche Leistung die schriftlichen Leistungen Genitiv der schriftlichen Leistung der schriftlichen Leistungen Dativ der schriftlichen Leistung den schriftlichen Leistungen Akkusativ die schriftliche Leistung die schriftlichen Leistungen
Entfällt der Artikel, muss ein anderes Element, das Adjektiv, die Rolle des Hauptmerkmalträgers übernehmen. Dementsprechend muss das Adjektiv die nominalen Kategorien Kasus, Numerus, Genus ausdrücken.
Beispiel
Schriftliche Leistungen sind gut. (Nominativ)
Die Gewichtung schriftlicher Leistungen zu mündlichen Leistungen ist 50:50. (Genitiv)
Ich gebe schriftlichen Leistungen den Vorzug. (Dativ)
Ich betrachte schriftliche Leistungen als sehr wichtig. (Akkusativ)
Es muss für Ihr Beispiel also zunächst geklärt werden, ob es einen Artikel in der Nominalgruppe gibt. „Peters“ kommt als Artikel nicht in Frage, weil der sächsische Genitiv nicht flektierbar (d.h. veränderbar) ist und dementsprechend nicht die verschiedenen nominalen Kategorien anzeigen kann. Der sächsische Genitiv, also ein vorangestelltes Genetivattribut, übernimmt also keine Artikelfunktion in der Nominalgruppe.
Da es keinen Artikel gibt, der die Kategorien Kasus, Numerus, Genus ausdrückt, muss das Adjektiv die Funktion übernehmen und als Hauptmerkmalträger diese Kategorien anzeigen. Daher wird das Adjektiv „schriftliche“ stark flektiert, um den Kasus, den Numerus und das Genus anzeigen zu können.
Der Nominativ Plural heißt also korrekterweise
Beispiel
Peters schriftliche Leistungen
und nicht
Beispiel
*Peters schriftlichen Leistungen
Beispiel
Peters schriftliche Leistungen sind hervorragend. (Nominativ Plural)
An dieser Stelle möchte ich noch bemerken, dass das nicht heißt, die Form „Peters schriftlichen Leistungen“ existiere überhaupt nicht.
„Peters schriftlichen Leistungen“ tritt im Paradigma als Dativ Plural auf.
Beispiel
Zu Peters schriftlichen Leistungen wurde nun alles gesagt. (Dativ Plural)
Das Deklinationsmuster für die Nominalgruppe sieht also wie folgt aus:
Singular Plural Nominativ Peters schriftliche Leistung Peters schriftliche Leistungen Genitiv Peters schriftlicher Leistung Peters schriftlicher Leistungen Dativ Peters schriftlicher Leistung Peters schriftlichen Leistungen Akkusativ Peters schriftliche Leistung Peters schriftliche Leistungen
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