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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Die sehr kurze Antwort auf Ihre Frage lautet: beides.
Dass in Ihrem Beispiel Variation vorliegt, ist dem Umstand zu verdanken, dass hören (zusammen mit fühlen, sehen und spüren) sowohl formal als auch bezüglich seiner Bedeutung zu einer besondern Gruppe von Verben gehört. Diese Verben nennt man unter formalem Aspekt a.c.i.-Verben (accusativus cum infinitivo), weil sie eine Nominalgruppe im Akkusativ (in Ihrem Beispiel: seinen Freund) und einen Infinitiv (in Ihrem Beispiel: lachen) gleichzeitig fordern (ein weiteres Beispiel wäre das Verb lassen in Ich lasse meine Kinder einkaufen). Unter semantischem Aspekt spricht man von so genannten Wahrnehmungsverben, weil ihr Subjekt die wahrnehmende Person (in Ihrem Beispiel: Eric) darstellt. Interessant ist weiterhin, dass das Akkusativobjekt von a.c.i.-Verben (so auch von hören) eine Art Doppelleben führt, indem es gleichzeitig das Subjekt des im Infinitiv stehenden Verbs ist. In Ihrem Beispiel ist seinen Freund also Objekt zu hören und Subjekt zu lachen. Es ist also, als würde man zwei Sätze zusammenziehen:
Beispiel
(1) Eric sieht seinen Freund.
(2) Erics Freund lacht.
Für Wahrnehmungsverben ist typisch, dass sie in Kombination mit anderen Vollverben sich grammatisch teilweise wie Modalverben verhalten, vgl.:
Beispiel
(3) Ich weiß, dass Eric wünscht, ein wenig zu spielen.
(4) Ich weiß, *dass Eric will ein wenig spielen.
(5) Ich weiß, dass Eric ein wenig spielen will.
(6) Ich weiß, *dass Eric hört seinen Freund lachen.
(7) Ich weiß, dass Eric seinen Freund lachen hört.
Werden Vollverben (wie wünschen in (3)) mit anderen Vollverben kombiniert, so müssen sie nicht dicht nebeneinander stehen und der Infinitiv bekommt in der Regel ein zu. Für Modalverben und Wahrnehmungsverben gilt dies hingegen nicht (s. (4) und (5) bzw. (6) und (7)).
Ein weiteres Merkmal von Modalverben - um nun zu der Frage nach hören/gehört zu kommen - ist, dass sie im Perfekt die Infinitivform, den so genannten Ersatzinfinitiv, aufweisen und nicht das übliche Partizip II, vgl.:
Beispiel
(8) *Eric hat lachen gekonnt.
(9) Eric hat lachen können.
Wahrnehmungsverben können in dieser Hinsicht (vgl. Ihr Beispiel) den Modalverben folgen, aber sie lassen grundsätzlich beide Formen, d.h. sowohl den Infinitiv als auch das Partizip II, zu.
Insgesamt lässt sich sagen, dass Wahrnehmungsverben besondere Vollverben sind, die grammatisch eine enge Verwandschaft zu Modalverben zeigen. Man kann ihnen also eine Art Zwischenstellung zwischen Voll- und Modalverben zuweisen, aus der ihr variationsfreundliches Verhalten in den Perfekttempora resultiert.