Ist das Reflexivpronomen immer als Dativobjekt zu beurteilen?
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Durch eine Grammatikklausur an meiner Schule.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Weydt/Hentschel: Handbuch deutsche Grammatik
Wenn das Reflexivpronomen als Dativobjekt, also als Satzteil zu beurteilen ist, dann muss es verschiebbar sein.
In der Klausur sollten nun Satzteile verschoben werden. Bei dem Satz "Er kauft sich ein Buch" war eine der erwarteten Lösungen "Sich kauft er ein Buch". Schon diesen Satz halte ich für eher ungrammatisch, zumindest aber für stilistisch vage. Ein weiteres Beispiel war dann: "Sie schleicht sich an der Wand entlang." Eine der erwarteten Lösungen war: "Sich schleicht sie an der Wand entlang." Diesen Satz kann ich hinsichtlich Grammatik und Stil kaum akzeptieren. Was meinen Sie?
Bemerkungen:
1. Ich bin Fachbereichsleiter für das Fach Deutsch an einer Berliner Schule. Die Klausur hat eine Kollegin schreiben lassen, sie war empört über meine Skepsis hinsichtlich der Klausur.
2. Ich weiß, dass Sie nicht Fragen zum Stil beantworten. An dieser Stelle aber ist die Grenzen zwischen Grammatik und Stil kaum auszumachen.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
Holger Thießen