Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
verbesserungsvorschlag der Benachrichtigten
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden im Internet
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
verbesserungsvorschlag der Benachrichtigten
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden im Internet
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Ihre Frage beschäftigt sich mit der Phrase „auf Besuch“ sein. Sie fragen sich, ob die Präposition „auf“ mit dem Substantiv „Besuch“ verbunden werden kann.
Sprachsystem
Laut Online-Duden sind die Präpositionen „auf“ und „zu“ in Verbindung mit dem Substantiv „Besuch“ und „sein“ beide zulässig.
auf Besuch sein
zu Besuch sein
Die Phrase „auf Besuch sein“ ist vergleichbar mit „auf (der) Arbeit sein“ der „auf Urlaub sein“.
Wie häufig die Phrasen im Vergleich verwendet werden, zeigt eine Sprachgebrauchsanalyse.
Sprachgebrauch
Cosmas II auf Besuch ca. 404.000 Treffer ca. 4.404 Treffer zu Besuch ca. 6.610.000 Treffer ca. 40.796 Treffer
Cosmas II auf Besuch sein ca. 3.210 Treffer 3 Treffer zu Besuch sein ca. 23.500 Treffer ca. 226 Treffer
Wie Sie den Tabellen entnehmen können, besteht ein Unterschied zwischen den beiden Phrasen in der Häufigkeit der Verwendung. Die Variante „zu Besuch sein“ wird bevorzugt verwendet. Es gibt allerdings auch Belege für die Verwendung von „auf Besuch sein“.
Abschließend soll darauf eingegangen werden, in welchen Fällen tendenziell häufiger „auf Besuch“ und in welchen „zu Besuch“ verwendet wird.
Die zahlenmäßig höchste Verwendung von „auf Besuch“ findet ohne Prädikat (also elliptisch) statt. Diese Gebrauchsweise findet sich meist in Zeitungen, in denen die Konstruktionen mit „auf Besuch“ als prägnante Überschriften dienen können.
Beispiel
„Bundeskanzlerin auf Besuch in Peking“ (Bild.de)
Windmacher Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) auf Besuch in der Nordsee (Süddeutsche Zeitung)
Spaniens Außenminister Moratinos (links) und Groß- britanniens Premier Blair (rechts) auf Besuch in den USA (Die Zeit)
Die jungen Fans auf Besuch bei den Münchner Löwen. (Süddeutsche Zeitung)
Ein Weltbürger mit Wohnsitz in Italien auf Besuch in seiner Ursprungsregion (Süddeutsche Zeitung)
Eine weitere, sehr beliebte Konstruktion ist die Kombination aus „auf Besuch“ mit Verben der Bewegung, meist „kommen“.
Beispiel
Doch regelmäßig kamen Sandra und Tom zu ihrem Vater über das Wochenende oder in den Ferien auf Besuch. (Nürnberger Nachrichten)
Als Meyer vernahm, wie uns das Saalewasser bis zum Halse stand, schickte er seine Bundesligatruppe auf Besuch in Liga 4. (Focus)
Einmal in der Woche kommt jede Schulklasse auf Besuch ins Altersheim. (Die Zeit)
Außerdem würde er ohnehin nur auf Besuch nach Italien kommen (Die Zeit)
Meine Schwiegermutter kam aus dem Nordkaukasus zu uns auf Besuch, die Kinder freuten sich, sie freute sich, und wir freuten uns auch (Die Zeit)
Wie bereits gesagt, sind dies nur Tendenzen des Gebrauchs, die eine Kombination von „auf Besuch“ mit dem Verb „sein“ nicht ausschließen. Es finden sich in renommierten Zeitungen auch Belege für die Verwendung von „auf Besuch sein“, obgleich diese den anderen Verwendungsweisen zahlenmäßig unterlegen sind.
Beispiel
Der Anblick dieser Marmortafel verschlug Michael Hoffmann zunächst die Sprache. Der Oberstabsarzt der Bundeswehr-Luftwaffe war in Bangladesch auf Besuch im Dorf Arani-Rajshahi. (Nürnberger Zeitung)
Im ehemaligen Jugoslawien ist sie nur noch gelegentlich auf Besuch. (Nürnberger Nachrichten)
„Zu Besuch“ wird (im Gegensatz zu „auf Besuch“) bevorzugt mit dem Verb „sein“ verbunden.
Beispiel
Wir trafen uns auf Kreta, wo Christakis gerade zu Besuch bei seinem Vater war. (Süddeutsche Zeitung)
Flusi war zu Besuch in Wohenta. (Süddeutsche Zeitung)
Der chinesische Präsident Hu Jintao ist zu Besuch in Washington. (Süddeutsche Zeitung)
Der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich (hinten) war bereits 2006 zu Besuch bei Papst Benedikt XVI. im Vatikan. (Süddeutsche Zeitung)
Außerdem tritt „zu Besuch“ ebenfalls häufig in der Kombination mit dem Verb „kommen“ auf.
Beispiel
Verkehrsminister Georg Leber (SPD) kommt zu Besuch, er sieht den ersten Zug ohne Räder und sagt: »Dies ist ein historischer Moment.« (Die Zeit)
Auch die Münchner würden politische Hilfe erhalten, wenn die Evaluierungskommission vom 28. Februar bis 5. März zu Besuch kommt. (Die Zeit)
Seit mehr als vier Monaten hindern Beamte der Staatssicherheit sie nun schon daran, das Haus zu verlassen. Freunde dürfen nicht zu Besuch kommen. (Süddeutsche Zeitung)
„Sie kommen regelmäßig zu Besuch“, sagt Ronald Mönch, „zum Erfahrungsaustausch.“ (Süddeutsche Zeitung)