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Thema: Man möchte doch wissen, daß s e i n Kind versorgt ist. ist da s e i n richtig?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Man möchte doch wissen, daß s e i n Kind versorgt ist. ist da s e i n richtig?

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    in einem Text

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Duden
    Geändert von Lars Bepler (01.09.2016 um 12:43 Uhr)

  2. #2

    Standard Grammatische Merkmale des Indefinitpronomens man und Kongruenz zwischen Pronomen und ihrem Bezugswort

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Sprachsystem

    Ihre Frage betrifft die grammatischen Merkmale des Indefinitpronomens man und die Kongruenz zwischen Pronomen und ihrem Bezugswort. Pronomen finden in Sätzen und Texten die Verwendung, bereits Erwähntes aufzugreifen, um es nicht zu wiederholen:
    Max geht es schlecht. Seine Mutter musste ihn heute von der Schule abholen. (Pronomen)
    Max geht es schlecht. Max‘ Mutter musste Max heute von der Schule abholen. (Wiederholung)
    Dabei stimmen sie in ihren grammatischen Merkmalen Genus und Numerus mit dem Bezugswort überein (Kongruenz). Im obigen Beispiel ist Max das Bezugswort, welches im Genus und Numerus mit den Pronomen seine und ihn übereinstimmt (Maskulinum Singular). In Ihrem Fall greift das Possessivpronomen sein das Indefinitpronomen man im Hauptsatz auf:
    Man möchte doch wissen, dass sein Kind versorgt ist.
    Der Zweifelsfall entsteht nun dadurch, dass man als Pronomen für nicht näher bestimmte Personen gebraucht wird, also ebenso für mehrere natürliche Geschlechter (Sexus) steht. Von dem Sexus unterscheiden wir jedoch das grammatische Geschlecht (Genus), welches Nomen im Deutschen oft unabhängig von ihrem Sexus zugeordnet ist, z.B. das Mädchen. Der neutrale Gebrauch von einem grammatischen Geschlecht für mehrere natürliche Geschlechter wird als generisch bezeichnet, z.B. der Mörder, die Geisel.

    Die grammatischen Merkmale des Indefinitpronomens man sind Nominativ Singular Maskulinum. Bei man hat man im Gegensatz zu Mädchen nicht die Möglichkeit, zwischen grammatischer und semantischer Kongruenz zu wählen, da unbestimmt ist, welches Sexus man abbildet:
    Das Mädchen möchte doch wissen, dass ihr/sein Kind versorgt ist.
    Man möchte doch wissen, dass sein Kind versorgt ist.
    Da sich Kongruenz stets auf feste grammatische Merkmale, also in diesem Fall auf Genus und Numerus des Bezugsworts bezieht, ist die Verwendung von sein in Ihrem Beispiel korrekt. Für den Fall, dass man diese Form als unbefriedigend empfindet, kann man jedoch auf alternative Formulierungen ausweichen:
    Jede Frau will wissen, dass ihr Kind gut versorgt ist.
    Alle wollen wissen, dass ihre Kinder gut versorgt sind.
     

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    Geändert von Lars Bepler (10.06.2017 um 21:33 Uhr)

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