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Thema: Schreiben an eine Frau Dr./einen Herrn Dr. und deren/dessen Ehemann/Ehefrau, wobei Ehefrau/Ehemann eine Freundin/ein Freund, die/der mit «du» angesprochen wird

  1. #1
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    Standard Schreiben an eine Frau Dr./einen Herrn Dr. und deren/dessen Ehemann/Ehefrau, wobei Ehefrau/Ehemann eine Freundin/ein Freund, die/der mit «du» angesprochen wird

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Absicht, ein Schreiben an ein Ehepaar zu verfassen, welches ich in der oben angedeuteten Weise anspreche

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Diverse Duden-Bände (Bde. 1 und 9 sowie das [Duden-]Handbuch «Korrekt und stilsicher schreiben»)

    Geschätztes Expertenteam

    Beim Verfassen eines Briefes an ein Ehepaar ist ein Ehepartner Ärztin/Arzt, und ich spreche mit «Sie» an, der andere Ehepartner ist eine vertraute Person, mit der ich per Du bin.

    Nach einer Anrede wie «Liebe Frau Dr. XY/lieber Herr Dr. XY, lieber Z/liebe Z» stellt sich mir die Frage, ob das Weitere mit dem Pronomen «Ihnen» geschrieben werden kann, also z. B.

    «Ich danke Ihnen (beiden) für ...»

    Das Schreiben ist mehr oder weniger privat, eine gleichermassen korrekte wie pragmatische Handhabung bzw. eine Art Regel, wie im Fall einer solch unterschiedlichen Bekanntschaft zu verfahren ist, würde mich sehr interessieren.

    Vielen Dank und freundliche Grüsse
    Geändert von krh (04.12.2016 um 11:28 Uhr) Grund: Die Bezeichnung «Bekanntschaftsbeziehung» erscheint mir nachträglich als (eine Art) Synonym

  2. #2

    Standard Anrede mehrerer Personen

    Da es sich bei einer Frage zur Anrede von Personen in Briefen um einen stilistischen und nicht um einen grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Fragen zum Stil gehören nicht zu unserem Kompetenzbereich. Aus systematischer Sicht haben Sie die folgenden drei Möglichkeiten:
    1. Sie sprechen die beiden Personen mit den für das Siezen vorgesehenen Pronomenen an (Sie, Ihnen etc.).
    2. Sie sprechen die beiden Personen mit den für die zweite Person Plural vorgesehenen Pronomen an (Ihr, Euch etc).
    3. Sie verwenden jeweils die Siezform für die gesiezte Person (Sie, Ihnen etc.) und die zweite Person Singular für die geduzte Person (Du, Dich etc.) und grenzen beide mit einem Schrägstrich ab: Sie/Du.

    Lösung 1 beinhaltet quasi die Strategie, lieber den formaleren Grad in der allgemeinen Anrede zu nutzen. Das ist auch möglich, da durch die Anrede der geduzten Person mit "Liebe + Vornamen" ja geklärt ist, dass die damit verbundene Vertrautheit weiterhin Geltung hat.
    Lösung 2 ist durchaus möglich. In Duden 9 heißt es unter dem Stichwort "Anrede", dass es in regionalen Umgangssprachen und Dialekten üblich ist, zwei oder mehr Personen mit "ihr" anzusprechen, auch wenn man sie einzeln nicht duzt. U.E. finden sich diese Formen aber durchaus auch in der schriftlichen Kommunikation, insesbondere dann, wenn man sich wie in Ihrem Fall an eine Gruppe mit verschiedenen Vertrautheitsgraden richtet.
    Mit Lösung 3 schließlich sind Sie auf der sicheren Seite, müssen aber die Doppelformen konsequent durchhalten, was möglicherweise umständlich oder optisch unschön wirken kann.

    Da es für stilistische Fragen dieser Art kein festes, allgemein verbindliches Regelwerk gibt, bleibt es Ihnen überlassen, zu entscheiden, welche der Möglichkeiten Sie im vorliegenden Fall am angemessensten finden. Alle drei genannten Formen sind unserer Beobachtung nach im Sprachgebrauch vorhanden.

  3. #3
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    Standard Vielen Dank für die hilfreiche Antwort

    Sehr geehrte Frau Professorin Hennig

    Für Ihre ausführliche und hilfreiche Antwort danke ich Ihnen sehr; gerne werde ich den Fragebogen ausfüllen.

    Mit freundlichen Grüssen
    krh

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