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Thema: Ist lispeln verbal oder non verbal?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Ist lispeln verbal oder non verbal?

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Durch meine deutsch Lehrerin, da sie der Meinung ist das es nonverbal ist.

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Duden, Wikipedia

  2. #2

    Standard Verbale und nonverbale Kommunikation

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Da es sich bei Ihrer Frage um keinen grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf das auf Zweifelsfälle ausgerichtete Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir bitten Sie dennoch darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Mit Rückgriff auf die in der Dudengrammatik (Duden 4) beschriebenen Besonderheiten der gesprochenen Sprache wird unter nonverbaler Kommunikation das verstanden, was durch körperliche Entäußerungen und Aktivitäten erfolgt. Demnach wird nonverbale Kommunikation visuell wahrgenommen. Dazu zählen beispielsweise Gestik und Mimik, aber auch symbolische Gesten wie das Knicksen mit den Beinen oder Ähnliches.

    Die verbale Kommunikation erfolgt hingegen rein akustisch im Rahmen eines bestimmten Handlungszusammenhangs. Das Lispeln als akustisch wahrnehmbare Sprachstörung kann also der verbalen Kommunikation zugeordnet werden. Dabei differenziert sich das Gesprochene in Gesagtes, Prosodie und Stimme. Die Stimme beschreibt die individuellen Merkmale der Stimmlage, des Stimmumfangs, des Stimmvolumens und der Stimmqualität. Diese Merkmale hängen jedoch nicht mit dem Lispeln zusammen. Prosodie bezeichnet hingegen die sprecherische Gestaltung des Gesagten durch Intonation, Pausen, Akzente, Sprechgeschwindigkeit, Lautstärke und Sprechrhythmus. Die prosodischen Gestaltungsmittel haben in der verbalen Kommunikation bestimmte Funktionen, beispielsweise dienen sie der Segmentierung oder organisieren das Gespräch im Hinblick auf Beitragswechsel. Das Lispeln als individuelle Sprachstörung hat jedoch keine kommunikative Funktion und ist daher auch nicht der Prosodie zuzuordnen. Unter das Gesagte fallen schließlich alle verbalsprachlichen Aspekte der lautlichen, syntaktischen, grammatischen und lexikalischen Form und Gestaltung. Zu den Besonderheiten der Lautlichkeit zählen laut der Dudengrammatik nun auch Abweichungen von der sogenannten Explizitlautung, wo Schriftsprache vollständig lautlich umgesetzt wird. Demnach kann auch eine Abweichung als Resultat der individuellen Sprachstörung, des Lispelns, unter das Gesagte fallen.


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