Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Hausaufgabe Realschule Klasse 5 - Subjektbestimmung.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Diverse Internetseiten rund um Grammatik
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Hausaufgabe Realschule Klasse 5 - Subjektbestimmung.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Diverse Internetseiten rund um Grammatik
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage nimmt Bezug darauf, durch welches Wort oder welche Wortgruppe das Subjekt dieses Satzes realisiert wird. Sie haben die Frage aufgeworfen, ob dieser Satz überhaupt ein Subjekt besitzt. In der Regel besteht ein Satz aus einem finiten Verb und einem dazugehörigen Subjekt:
Peter liest.Aus der Dudengrammatik geht hervor, dass zu dieser Regel auch Ausnahmen gibt. Demnach ist im Deutschen auch ein Satz ohne Subjekt denkbar. Diese Sätze bestehen aus einem Prädikat und einem vom Prädikat erforderten Objekt:
Susi spielt.Mich hungert.Es wird deutlich, dass Ihre Vermutung bezüglich eines fehlenden Subjektes zunächst nicht unbegründet ist. Daher soll im Folgenden zunächst geklärt werden, ob der Beispielsatz ein Subjekt besitzt. Um dieser Fragestellung auf den Grund zu gehen, wird der Satz in einen Aussagehauptsatz umgeformt:
Mir ist kalt.
Ihm wird der Prozess gemacht.
Durch die Umstellprobe werden die einzelnen Konstituenten (Satzglieder) ermittelt. Dadurch kann festgestellt werden, welche Satzglieder überhaupt neben dem Prädikat vorhanden sind. Im Anschluss daran werden die einzelnen Konstituenten klassifiziert.
Ihm wird der Prozess gemacht.
Der Prozess wird ihm gemacht.
Gemacht wird ihm der Prozess.
*Der wird ihm Prozess gemacht.
Die Konstituenten des Satzes sind somit ihm und der Prozess. Wie Sie eingangs bereits dargelegt haben, handelt es sich bei ihm um das Dativobjekt des Satzes. Demnach bleibt nur noch der Prozess als Konstituente übrig. Das Subjekt eines Satzes steht im Nominativ, was auf der Prozess zutrifft. Zieht man die Deklinationstabelle zu Prozess heran, so wird deutlich, dass darüber hinaus auch kein anderer Kasus oder Numerus infrage kommt:
Nominativ der Prozess die Prozesse Genitiv des Prozesses der Prozesse Dativ dem Prozess den Prozessen Akkusativ den Prozess die Prozesse
Eine mögliche Schwierigkeit bei der Satzgliedanalyse besteht darin, dass der Satz im Passiv steht.
Laut der Dudengrammatik wird das Objekt des Aktivsatzes zum Subjekt des Passivsatzes, sofern es sich um ein Akkusativobjekt handelt. Das Subjekt des Aktivsatzes hingegen wird im Passiv zu einem Präpositionalobjekt.
Die folgenden Beispiele zeigen die Verschiebung von Subjekt und Objekt beim Wechseln von Aktiv zu Passiv auf:
Peter baut ein Haus.In der Dudengrammatik wurde angegeben, dass das Subjekt des Aktivsatzes im Passiv auch weggelassen werden kann. Als Grund dafür kann ein Perspektivwechsel angeführt werden. Während im Aktiv der Fokus auf dem Handelnden und der Handlung liegt, so ist im Passiv der Prozesscharakter dominierend.
Das Haus wird [von Peter] gebaut.
Alexander liest ein Buch.
Das Buch wird [von Alexander] gelesen.
Für unser Ausgangsbeispiel bedeutet dies folgendes:Der Anwalt macht ihm den Prozess.Zunächst ist festzuhalten, dass ihm sowohl im Aktiv als auch im Passiv eine vom Verb geforderte Ergänzung ist und nicht weggelassen werden darf. Die Umformung von Aktiv zu Passiv zeigt auf, dass es auch hier zu einem Wechsel von Subjekt und Objekt kommt. Das Objekt des Aktivsatzes der Prozess wird im Passiv zum Subjekt. Das Subjekt ihres Ausgangsbeispiels Wann wird ihm der Prozess gemacht? ist demnach der Prozess.
Der Prozess wird ihm [von dem Anwalt] gemacht.
Der Prozess wird ihm gemacht.
Wann wird ihm der Prozess gemacht?
Wann > Temporaladverbiale (Wann?)
wird > Prädikat 1. Teil
ihm > Dativobjekt (Wem?)
der Prozess > Subjekt (Wer oder was?)
gemacht? > Prädikat 2. Teil
Das Fragewort "wann?" ist ein Temporaladverbiale, weil es für "an welchem Tag?" steht.
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