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Thema: Ich möchte Apotheker werden wie mein Onkel. - Warum gibt es in diesem Satz 2 Mal den Nominativ

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Ich möchte Apotheker werden wie mein Onkel. - Warum gibt es in diesem Satz 2 Mal den Nominativ

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Zufall

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    verschiedene Internetseiten

  2. #2

    Standard Prädikative und gleichsetzende Konjunktionen - Gleichsetzung bezuglich des Kasus

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Sprachsystem

    In Ihrer Frage thematisieren Sie, wie die Nominative in Ihrem Beispiel zustande kommen. Sie haben bereits vermutet, dass in diesem Ausgangssatz zwei Nominative vorliegen:
    Ich möchte Apotheker werden wie mein Onkel.
    Relevant hierbei ist, dass der Satz eine gleichsetzende Konjunktion (wie) beinhaltet. Gleichsetzende Konjunktionen (bspw.: wie; als) besitzen laut dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle (Duden Band 9) die Eigenschaft, inhaltlich zwei Sachverhalte oder Dinge miteinander verbunden werden. Dabei kommt beiden Elementen der selbe Kasus zu:
    In Zeiten wie den heutigen ist vieles möglich. (Beispiel aus dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle)
    Das ist nichts für Leute wie uns. (Beispiel aus dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle)
    Bei der gleichsetzenden Konjunktion „als“ verhält es sich gleich:
    Herr Meier (Nom.) nimmt als Sachverständiger (Nom.) an der Beratung teil. (Beispiel aus dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle)
    Hinzu kommt, dass in Ihrem Satz ein bedeutungsschwaches Kopulaverb (werden) in Verbindung mit einem Modalverb (möchte) vorliegt. Kopulaverben wie „sein“, „werden“ und „bleiben“ sind bedeutungsarm. Sie können das Subjekt des Satzes mit einem sogenannten Subjektsrädikativ verbinden. Diese Prädikative erhalten den gleichen Kasus wie das Bezugswort:
    Er ist Schuster.
    Klaus ist mein Freund.
    Bei „Schuster“ beziehungsweise „mein Freund“ handelt es sich folglich um das Subjektsprädikativ, weshalb in den beiden Beispielsätzen jeweils zwei Nominative vorliegen, nämlich das Subjekt des Satzes und das Prädikativ.
    Nun wurde das Kopulaverb um ein sogenanntes Modalverb erweitert. Modalverben modifizieren (verändern) das Prädikat des Satzes hinsichtlich der Bedeutung. Durch das Modalverb „möchte“ wird folglich ein Wunsch ausgedruckt. Wenn ein Aussagesatz durch ein Modalverb erweitert wird, so steht das Vollverb des Satzes als Infinitiv am Satzende:
    a) Er ist Schuster.
    Er möchte Schuster sein.
    b) Ich werde Apotheker.
    Ich möchte Apotheker werden.
    Die Beispiele illustrieren, dass sich bezüglich der Kasus im Satz nichts verändert, wenn ein Modalverb hinzukommt.
    Folglich ist festzuhalten, dass in Ihrem Satz sogar insgesamt drei Nominative vorliegen. Zum einen steht das Subjekt des Satzes im Nominativ („Ich“). Das Prädikativ „Apotheker“ steht folglich ebenfalls im Nominativ. Durch die vergleichende Konjunktion „wie“ folgt der dritte Nominativ, da das Bezugswort zu „mein Onkel“ im Nominativ steht.
     


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  3. #3

    Standard

    "Ich möchte Apotheker werden wie mein Onkel."

    Ich möchte Apotheker werden, (so) wie (auch) mein Onkel (Apotheker geworden ist).

    Der Satz enthält 3 Nominative:

    Ich > Subjekt (Wer?)

    möchte > Kopula 1. Teil

    Apotheker > Prädikativ (Wer?)

    werden, > Kopula 2. Teil

    (so) wie (auch) mein Onkel (Apotheker geworden ist). > Kausaladverbiale (Weshalb?)

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