Ihre Frage bezieht sich auf die Kongruenz im Numerus. Üblicherweise gilt die Regel, dass prädikative Nominalgruppen mit ihrer Bezugsgruppe im Numerus übereinstimmen.
[Der Wal] (Bezugsgruppe im Singular) ist [ein Säugetier] (prädikative Nominalgruppe im Singular).
[Wale] (Plural) sind [Säugetiere] (Plural).
Von einer
prädikativen Nominalgruppe wird hier gesprochen, weil
ist (in diesem Beispiel) dem Wal eine Eigenschaft zuschreibt und somit zwei Bestandteile miteinander verbindet.
Ist wird daher als
Kopulaverb (lat. Verbindung, Band) bezeichnet.
Wie das von Ihnen gewählte Beispiel zeigt, gibt es von dieser Regel jedoch auch Abweichungen. Hat die prädikative Nominalgruppe, kurz das
Prädikativ, als Kern eine Sammelbezeichnung, so kann sich ein im Singular stehendes Prädikativ auf eine pluralische Nominalgruppe beziehen:
[Diese Bücher] sind [mein ganzer Reichtum].
Bei mehreren Nominalgruppen ist es nicht immer eindeutig, welche von beiden entscheidend ist für die
Kongruenz – die Übereinstimmung im Numerus – mit dem finiten Verb. Darum steht das Verb dort im Plural.
Die umgekehrte Verteilung zu dem obigen Beispiel, also dass ein Nomen im Singular auf ein pluralisches Prädikativ Bezug nimmt, wird – außer bei Pronomen wie
es, das und
welches – zumeist vermieden.
[Es] sind [schöne Tage] gewesen.
[Das] sind [erfreuliche Nachrichten]!
[Welches] sind [deine liebsten Disneyfilme]?
In diesen Fällen kongruiert das finite Verb wahrscheinlich deswegen mit der Nominalgruppe im Plural, weil diese satzsemantisch mehr Gehalt als das Pronomen hat.
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