Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Sprachsystem
Ihre Frage zielt auf den Unterschied zwischen den Wortarten Adverb und Adjektiv.
Eine Eigenschaft von Adjektiven ist, dass diese im Allgemeinen deklinierbar sind, also je nach Kasus (Fall), Numerus (Einzahl oder Mehrzahl) und Genus (grammatisches Geschlecht) unterschiedliche Formen bilden können. Diese hängen in der Regel von dem Nomen ab, welches das Adjektiv näher bestimmt. Außerdem können Adjektive Vergleichsformen bilden, sind also steigerbar (z.B. groß – größer – am Größten). Dies ist im Falle der genannten Adjektive möglich:
Sie arbeiten noch immer auf rückschrittliche Weise.Adverbien hingegen beziehen sich meist auf die Verbalhandlung und bilden Adverbiale Bestimmungen. Sie sind nicht flektierbar und bilden somit weder Kasus-, Numerus- und Genus- noch Vergleichsformen.
Der gestrige Tag war ein Sonntag.
Sie trug die altmodischste Jacke, die ich je gesehen hatte.
Die Jacke, die sie trägt, ist total out.
Aber: *Sie trug eine oute Jacke.
*out – outer - am outesten
Fazit
Da das Wort „out“ nicht veränderbar ist, ist es der Wortart Adverb zuzuordnen, während es sich bei den flektierbaren Wörtern „rückschrittlich“, „gestrig“ und „altmodisch“ um Adjektive handelt. Von einer vergleichbaren Bedeutung kann nicht unmittelbar auf ein einheitliches grammatisches Verhalten geschlossen werden. So lassen sich beispielsweise aus manchen Adverbien auch Adjektive bilden: heute – heutig.
Damit man die Wortart bestimmen kann, muss richtig nach der Funktion gefragt werden:
Der Ball ist out.
Wo? Ausserhalb des Spielfeldes. > Lokaldverbiale, also als Wortart ein Adverb
Der Ball ist rund.
Wie ist der Ball? > Prädikativ, also als Wortart ein Adjektiv
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