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Thema: Sagt man "Mann oh Mann" oder "Man oh man" oder "Mann oh man" oder "Mannomann" oder "Manoman" oder wie auch immer?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Sagt man "Mann oh Mann" oder "Man oh man" oder "Mann oh man" oder "Mannomann" oder "Manoman" oder wie auch immer?

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Im Gespräch

    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, da mich das Problem schon lange beschäftigt!

  2. #2

    Standard

    Da Ihre Frage nicht zur Grammatik im engeren Sinn gehört, wird hier auf unser übliches Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Sie fragen danach, wie man es richtig "sagt". Damit ordnen Sie völlig richtig ein, worum es bei Mann oh Mann, Man oh Man oder Mannomann geht: Um eine Redensart, also um etwas, was man eigentlich typischerweise im Gesprochenen verwendet. Es handelt sich um einen spontanen Ausruf, der Verwunderung ausdrückt; und ein Ausruf ist eben - wie der Terminus schon sagt - etwas, was man mündlich von sich gibt. Natürlich ist es durchaus auch möglich, einen solchen konzeptionell gesprochensprachlichen Ausdruck auch in der Schriftsprache zu verwenden. Wenn man das tut, dann meist in solchen Kontexten, in denen man gesprochene Sprache imitieren will, direkte Rede wiedergibt oder sich in einer informellen Kommunikationssituation befindet. In konzeptionell schriftsprachlichen, formalen Textsorten wie in Berichten, Verwaltungstexten oder Behördenbriefen wird man dagegen einen solchen Ausdruck kaum verwenden.

    Da es sich um einen gesprochensprachlichen, informellen Ausdruck handelt, ist die Schreibweise nicht geregelt. Weder im Rechtschreibduden noch im sogenannten "Zweifelsfälleduden" (Duden Band 9 "Richtiges und gutes Deutsch") finden sich Angaben zur Schreibung des Ausdrucks. Das ist auch nicht verwunderlich, da die Orthographie die normative schriftsprachliche Rechtschreibung regelt und eben nicht den informellen Sprachgebrauch. Der gesprochenen Sprache ist es sozusagen egal, ob Sie Mann oh Mann, man oh man, oder Mannomann schreiben, da man im Gesprochenen ja ohnehin keinen Unterschied zwischen diesen Varianten hört.

    In On-line-Wörterbüchern finden sich dagegen vereinzelt Hinweise: "Duden online" führt Mannomann als Interjektion auf. Im "DWDS" (= Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) wird bei der Erläuterung der Bedeutungsvarianten von Mann darauf hingewiesen, dass es in Ausrufen vorkommen kann (ohne dabei allerdings auf Mann oh Mann einzugehen).

    Als kleines Zwischenfazit können wir festhalten, dass die dünne Ausbeute des Blicks in einschlägige Wörterbücher nicht zu einer eindeutigen Lösung führt. Wenn "Duden online" Mannomann aufführt, kann daraus noch nicht geschlossen werden, dass für die Autoren der Dudenredaktion nur diese Schreibweise in Frage kommt. Wichtig ist an dieser Stelle zunächst, dass die wenigen Hinweise aus den online-Wörterbüchern eher auf eine Lösung mit Mann als mit man hindeuten. Da man ja auch Mensch! ausrufen kann, erscheint es auch uns wahrscheinlicher, dass der Ausdruck eher etwas mit dem konkreten Mann als mit dem indefiniten man zu tun hat. Leider liegen uns aber keine Erkenntnisse über die etymologische Entwicklung vor.

    Bleibt ein Blick in den Sprachgebrauch: Wenn Sie die entsprechenden Varianten bei google eingeben, so schneiden die Varianten mit Getrenntschreibung, also Wortzwischenräumen insgesamt deutlich besser ab als die Varianten mit Zusammenschreibung. Mann oh Mann und man oh man liegen dabei aber fast gleich auf: Für Mann oh Mann findet man 1.840.000 Einträge, für man oh man 2.280.000.

    Fazit: Wenn Sie der Tendenz aus den on-line-Wörterbüchern zu Mann einerseits und der Sprachgebrauchstendenz zur Getrenntschreibung andererseits folgen, ergibt sich Mann oh Mann als bevorzugte Schreibweise. Sie haben aber freie Wahl.

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    Geändert von Mathilde Hennig (01.08.2012 um 11:38 Uhr)

  3. #3
    abiturloser Toilettenmann Gast

    Standard Mann oh Mann oder Mannomann oder Mannohmann oder man o man oder man oh man und so weiter und so fort

    Sehr geehrte Frau Henning,

    dies ist eine sehr treffende, konkrete Aussage darüber, dass wir es nicht wissen, sondern nur in eine Richtung tendieren, wie man Mannomann zu schreiben habe.

    Wenn ich diese Floskel aber als Interjektion auffasse, dann gehe ich davon aus, dass es vernünftig wäre, am Satzbeginn wie folgt zu schreiben: Mann oh mann.

    Innerhalb des Satzes aber: … mann oh mann … So würde das Substantiv Mann zur Interjektion wie zum Beispiel der Ausruf der Katze "miau" und würde sich gleichzeitig vom Indefinitpronomen "man" deutlich abheben.

    Hat es nicht geheißen, dass sich verschiedene Wörter, die gleich klingen, aber eine differenzierte Bedeutung ausdrücken, durch geänderte, ähnliche Schreibweise voneinander abheben sollen?

  4. #4

    Standard

    Wie Sie meiner ersten Antwort entnommen haben, verhält sich der Sprachgebrauch ausgesprochen tolerant gegenüber der Schreibung von Mann oh Mann. Deshalb halte ich es auch für wenig Erfolg versprechend, weiterführende Regeln für die Schreibung von Mann oh Mann in Abhängigkeit von der Position im Satz entwickeln zu wollen. Das Vorkommen einer Interjektion in der Satzmitte kann auch deshalb kein zuverlässiges Kriterium sein, weil Interjektionen selbständige Äußerungen sind, die sich nicht in Sätze integrieren.
    Wenn es tatsächlich unterschiedliche Stellungsvarianten von Mann oh Mann gäbe, so könnte man daraus noch nicht automatisch auf verschiedene Bedeutungsvarianten schließen. Die Regel, man solle verschiedene Bedeutungsvarianten durch unterschiedliche Schreibweisen voneinander abheben, ist uns nicht bekannt. Es gibt unzählige Beispiele dafür, dass die Schreibung von Wörtern mit mehreren Bedeutungsvarianten konstant bleibt.

  5. #5

    Standard

    Es kommt vom männlichen "Mann". Der Ausdruck wurde schon oft und seit vielen Jahrzehnten in Bücher- und Filmtiteln verwendet, wie zum Beispiel in Peter Wecks "Mann, oh Mann, oh Mann!".
    Es heißt auch "Mann, bist du blöd!" oder "Ach Mann!" Zusätzlich wird häufig die Aussage "Ach Mensch!" verwendet..."Mensch" = "Mann" (beides im englischen "man")
    Der Ausruf Mann! ist wohl als informelle Anrede und als Aufruf (an einen Mann), er solle zuhören, entstanden: Mann, pass doch auf! Vielleicht hat der Ausruf auch mit der eher veralteten, auf die Bibel (u.a. 5. Buch Mose, 33,1) zurückgehenden Anrede Mann Gottes! zu tun (...)
    Es ist eine Interjektion: Ausruf des Erstaunens oder der Verärgerung.
    Daraus ergaben sich auch die Seufzer "Manno" oder "Menno", die man nur selten geschrieben sieht.
    Das Indefinitpronomen "man" ergibt etwa so viel Sinn wie "Oh manche!". Insofern ist sie nur als Übernahme der englischen Schreibweise erklärbar.
    Und selbst englische Muttersprachler sagen eher "oh boy" als "oh man".
    Hier die genaue Beschreibung: http://www.duden.de/deutsche_sprache...hiv.php?id=179...
    Dass man diesen umgangssprachlichen Ausruf groß- und mit zwei n schreibt, kann man sich merken, indem man an die erweiterte Form denkt: Mein lieber Mann, war das teuer!
    "...während komplexe Interjektionen dagegen als lexikalische Strukturen erkennbar sind: Donnerwetter, mein lieber Scholli, Mann, Mensch."
    Wictionary Beispiel [6] Mann, bist du blöd!
    Mannomann, dass das keiner kapieren will!?
    Geändert von JackShandy (15.05.2013 um 10:20 Uhr)

  6. #6

    Standard Der 'Duden' führt 'Mannomann' als umgangssprachliche Interjektion.

    .

    Ergänzung:

    Der 'Duden' führt 'Mannomann' als umgangssprachliche Interjektion, die das Erstaunen ausdrückt:
    http://www.duden.de/rechtschreibung/Mannomann

    Gesprochene und geschriebene Umgangssprachen und Dialekte sind nicht standardisiert; es gibt deshalb da kein Richtig und Falsch. Man übernimmt aber mit Vorteil die Regeln der drei Standarddeutsch (in at, ch und de).

    .
    Geändert von Grammatikus (29.06.2013 um 13:48 Uhr)

  7. #7
    Unregistriert Gast

    Standard

    Jupp, trotzdem ergibt "man" in dem Fall einfach keinen Sinn und der Ausspruch kommt auch tatsächlich von "Mann".
    s.o.

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