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Thema: Ich hoffte, dass die anderen Achterbahnen nicht so schlimm werden wie.....

  1. #1
    Weggi Gast

    Standard Ich hoffte, dass die anderen Achterbahnen nicht so schlimm werden wie.....

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Schüleraufsatz

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Duden

    heißt es "werden würden"?

  2. #2

    Standard

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Sprachsystem


    Ihre Vermutung, dass die konjunktivische Form werden würde hier möglicherweise angemessener wäre, ist durchaus berechtigt. Der Konjunktiv dient hier "als Zeichen dafür, dass der Sprecher/Schreiber seine Aussage nicht als Aussage über Wirkliches, sondern als eine gedankliche Konstruktion verstanden wissen will" (Duden Band 4, § 749).
    Ein anderer Erklärungszusammenhang für die Verwendung von würde+Infinitiv in Ihrem Beispiel ist die Annahme eines "Futur Präteritum". Würde+Infinitiv bezieht sich demnach auf ein von einem Standpunkt in der Vergangenheit aus als zukünftig betrachtetes Ereignis.

    Es ergibt sich die Frage, ob diese beiden möglichen Erklärungszusammenhänge dazu führen, dass die in dem Schüleraufsatz verwendete Variante ohne würde dem Rotstift zum Opfer fallen sollte. Um diese Frage beantworten zu können, sollte überlegt werden, ob die Bedeutungszusammenhänge "Irrealität" und "Zukunft von einem Standpunkt in der Vergangenheit aus" in der Variante ohne die würde-Form nicht zum Tragen kommen, sodass der Satz unklar bleibt.

    Dies scheint mir nicht der Fall zu sein: Dass es sich um eine Aussage über eine gedankliche Konstruktion und nicht um eine Aussage über Wirkliches handelt, kann man auch der Semantik des Verbs hoffen entnehmen. Wenn das, worauf man hofft, bereits wirklich wäre, müsste man ja nicht mehr darauf hoffen. In der Semantik von hoffen liegt darüber hinaus auch ein inhärenter Zukunftsbezug: Hoffen bezieht sich häufig darauf, dass das Erhoffte zukünftig eintritt. In der Kombination mit dem Verb werden, das hier als Kopulaverb verwendet wird, also gemeinsam mit dem Adjektiv schlimm das Prädikat bildet, ist der Zukunftsbezug eindeutig. Als Kopulaverb bezieht sich werden prinzipiell auf die Zukunft (im Gegensatz zu den Kopulaverben sein und bleiben).

    Daraus folgt: Der Satz aus dem Schüleraufsatz ist uneingeschränkt verständlich. Die funktionalen Zusammenhänge (Irrealität, Temporalität) sind eindeutig, sodass der Satz als grammatisch richtig betrachtet werden kann. Der Schüler kann hier durchaus darauf hingewiesen werden, dass er seine Aussageabsicht mit der würde-Form noch verstärken könnte. Als Fehler sollte die Variante ohne würde aber nicht sanktioniert werden.
     


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    Geändert von Mathilde Hennig (01.08.2012 um 11:34 Uhr)

  3. #3
    Unregistriert Gast

    Standard Konditional von 'werden'

    .

    Konditional von 'werden':
    Ich hoffte, dass die anderen Achterbahnen nicht so schlimm würden.

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