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Thema: Bei Helbig & Buscha (Deutsche Grammatik) wird ein Unterschied gemacht zwischen Satgliedern und Stellungsgliedern (Seite 444 bis 446). Was ist eigentlich gemeint mit "Stellungsglied"? Wenn ich nur wüsste, was ich hier unter "Stellun

  1. #1
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    Standard Bei Helbig & Buscha (Deutsche Grammatik) wird ein Unterschied gemacht zwischen Satgliedern und Stellungsgliedern (Seite 444 bis 446). Was ist eigentlich gemeint mit "Stellungsglied"? Wenn ich nur wüsste, was ich hier unter "Stellun

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Beim Studium in Helbig/Buscha, Deutysche Grammatik (Ein Handbuch für den Ausländerunterricht).

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Duden, Grammatik

    Vielen Dank für Ihre wiederholten Hilfeleistungen (Siehe meine vorangehenden Fragen)

  2. #2

    Standard

    Da metasprachliche Fragestellungen keine den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfälle sind, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Der Terminus 'Stellungsglied' bezeichnet bei Helbig/Buscha lediglich die möglichen in Sätzen vorkommenden Konstituenten (Bestandteile) mit ihren morphosyntaktischen Eigenschaften. In Sätzen können also etwa vorkommen: Verben in verschiedenen finiten und infiniten Formen, Nominalgruppen in verschiedenen Kasus, Präpositionalgruppen, Adjektive und Adverbien. Die Bezeichnung 'Stellungsglied' hebt vermutlich darauf ab, dass diese Konstituenten auch über ihre Stellung im Satz bestimmt werden können. Daneben kommt es aber - wie bereits ausgeführt - auf ihre morphosyntaktischen Eigenschaften an, also etwa auf ihre Wortartzugehörigkeit oder ihre Kategorisierung (Kasus, Finitheit...). Der Terminus 'Stellungsglied' sagt noch nichts über die Funktion der Stellungsglieder im Satz aus. Das ist die Aufgabe des Begriffs 'Satzglied'.

    Wir können also bei der Satzanalyse folgendermaßen vorgehen:
    1. Wir ermitteln durch Proben wie Umstellprobe und Ersatzprobe die unmittelbaren Konstituenten des Satzes, also die am Satz beteiligten Bausteine.
    2. Wir beschreiben ihre Eigenschaften näher, in dem wir angeben, welcher Wortart (Verb, Adjektiv...) bzw. Wortgruppenart (Nominalgruppe, Präpositionalgruppe...) die Konstituente angehört und ggf. wie sie kategorisiert ist (Akkusativ, finit...). Das bedeutet im System von Helbig/Buscha, dass wir die Stellungsglieder identifizieren.
    3. Wir analysieren die Funktion der Stellungsglieder im Satz, d.h. wir bestimmen, in welcher Beziehung (Relation) sie zu den anderen Stellungsgliedern stehen. Damit nehmen wir eine Satzgliedbestimmung vor.

    Die traditionelle Schulgrammatik hat keinen Unterschied zwischen diesen Analyseebenen gemacht. In der modernen Grammatikschreibung setzt sich das immer mehr durch. Peter Eisenberg unterscheidet bspw. systematisch zwischen 'Kategorien und Relationen'. Auch in der Dudengrammatik finden Sie sowohl Angaben zu den kategorialen als auch den relationalen Eigenschaften von Bestandteilen von Sätzen (vgl. bspw. die Übersicht über die Satzteile in Paragraph 1214 sowie die Übersicht zu Nominalphrasen als Satzglieder in Paragraph 1231).

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    Geändert von Jacqueline Weiß (22.09.2015 um 12:44 Uhr)

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