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Thema: Heißt es : "in" oder "im"

  1. #1

    Standard Heißt es : "in" oder "im"

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Aushang in einem Lokal

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Internet gesucht

    Mein Mann geht einmal die Woche in eine Kneipe und spielt Kniffel.
    Heute war folgendes Plakat angebracht :

    Kniffel-Turnier, hier am (Datum) in "***Pub".

    Muss es nicht heißen : hier im "***Pub" ?

    Ich kenne die Regel nicht mehr, das hat doch was mit räumlicher Begrenzung zu tun, oder ?
    Ich weiß, wir spielen in Deutschland, aber im Stadion.
    Könnt ihr mir das erklären ?
    Sage schon mal danke.

  2. #2

    Standard

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.


    Sprachsystem

    Bevor auf die Frage, ob es in ***Pub oder im ***Pub heißt, eingegangen werden kann, muss zunächst der Unterschied dieser Varianten verdeutlicht werden. Der Unterschied in diesen beiden Formulierungen liegt in der einfachen Präposition in und in der Verschmelzung aus Präposition und Artikelwort im.

    Somit geht es um die Frage, ob in diesem Fall ein bestimmter Artikel gesetzt werden muss oder ob die artikellose Variante zulässig ist. Da es sich bei ***Pub sozusagen um einen Namen eines Lokals handelt, könnten hier die Regeln für den Artikelgebrauch der Eigennamen gelten. Für Eigennamen gilt grundsätzlich, dass sie „aus sich heraus“ definit sind und demnach ohne bestimmten Artikel stehen:

    Beispiel


    (1) Dorothe dachte an Joachim.
    (2) Sie stammt aus Bad Kreuznach.


    Dennoch gibt es eine ganze Reihe von Eigennamen, die mit Artikel verwendet werden:

    Beispiel

    (3) der Rhein, die Elbe, der Schlossplatz, das Mittelalter, die Mona Lisa


    Da es sich aber bei ***Pub nicht um einen einfachen Eigennamen wie Joachim oder die Elbe handelt, sondern vielmehr um ein Kompositum aus Eigenname (***) und Gattungsbezeichnung (Pub), muss man hier eventuell von der Eigennamen-Regelung abweichen. Denn die Gattungsbezeichnung als Zweitglied bestimmt den Artikelgebrauch und nicht der Eigenname als Erstglied. Da es sich bei Gattungsbezeichnungen um eine Art oder Klasse handelt, gilt hier die allgemeine Regel des Artikelgebrauchs zur Identifizierung von Objekten einer Klasse. D.h. in diesem Zusammenhang wird vor allem dann ein bestimmter Artikel gesetzt, um ein bestimmtes Exemplar einer Gattung zu identifizieren. Dabei wird häufig in der Sprech- bzw. Schreibsituation eine relative Einschränkung gemacht, sodass der Kontext klar auf dieses bestimmtes Exemplar, in Ihrem Fall auf diesen bestimmten Pub, verweist.

    Beispiel

    (4) Irish Folk gibt’s am Samstag, 21. Januar, ab 21 Uhr im Irish Pub Old No. 1 im Sülfelder Schützenhaus zu hören. (Internetbeleg)
    (5) Kniffel-Turnier, hier am (Datum) im "***Pub"


    So verhält sich auch bei anderen Eigennamen-Gattungsbezeichnung-Komposita:

    Beispiel

    (6) „Anatevka“ im Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau (Internetbeleg)
    (7) Steffen Möller zu Gast in der Goetheschule (Internetbeleg)


    Fazit: Da die Gattungsbezeichnung als Zweitglied den Artikelgebrauch bestimmt, liegen Sie mit Ihrer Vermutung, dass hier ein Artikel verwendet werden muss, richtig.
     


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