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Thema: Das Thema ist "Formen und Funktionen vom Pronomen "es". Es geht mir darum, erklären zu können, ob das Es obligatorisch ist oder nicht und zwar bezogen auf den folgenden Fall:

  1. #1

    Standard Das Thema ist "Formen und Funktionen vom Pronomen "es". Es geht mir darum, erklären zu können, ob das Es obligatorisch ist oder nicht und zwar bezogen auf den folgenden Fall:

     


    Es wäre schön, wenn du heute kämest.
    Wird der Satz mit dem Konditionalsatz Wenn eingeleitet, ist das es im Hauptsatz obligatorisch: Wenn du heute kämest, wäre es schön.


    Im Vergleich dazu gilt die Regel: Das "es" ist nicht obligarotisch, wenn es in folgenden Nebensätzen, einem Hauptsatz vorangestellt wird:
    1. Nebensätzen mit dass: Es ist schön, dass du kommst bzw. Dass du kommst ist schöm.
    2. Indirekte Fragesätze: Es ist fraglich, ob du kommst. Ob du kommst ist fraglich.
    3. Infintivsätze: Es ist interessant, hier zu arbeiten. Hier zu arbeiten, ist schön.


    Für den Konditionalsatz muss eine andere Regel gelten. Ich bin mir hier leider unsicher. Kann es sein, dass das es hier obligatorisch ist, weil es die Funktion eines Subjektes übernimmt?
    Geändert von Sonnengruß (17.02.2013 um 13:45 Uhr) Grund: Die Frage tauchte in einem C- 1 Kurs auf, den ich gerade unterrichte.

  2. #2
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    Standard Korrelat-es bei wenn-Sätzen

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Ihre Frage bezieht sich auf das Verhalten des so genannten Korrelat-es. Korrelate sind Wörter, die (im Hauptsatz stehend) auf den jeweiligen Nebensatz verweisen und dessen grammatischen Status (so z.B. den Satzgliedwert) anzeigen. Ihrer Form nach werden Nominal- (es), Präpositional- (darüber) und Adverbkorrelate (dann) unterschieden. Nominalkorrelate verweisen auf Subjekt- und Objektsätze, Präpositional- und Adverbkorrelate auf Objekt- und Adverbialsätze, vgl.:

    Beispiel

    (1) Es ist schön, dass du kommst. (Nominalkorrelat es, Subjektsatz, Ihr Beispiel)
    (2) Ich bedauere es, dass du nicht kommst. (Nominalkorrelat es, Objektsatz)
    (3) Ich freue mich darüber, dass du kommst. (Präpositionalkorrelat darüber, Objektsatz)
    (4) Ich komme dann mit, wenn du auch mitkommst. (Adverbialkorrelat dann, Adverbialsatz)


    Ihr Beispiel mit wenn und es ("Es wäre schön, wenn du heute kämest") kann als eine Art Mischung aus (1) und (4) interpretiert werden: Das Nominalkorrelat es verweist hier auf einen Adverbialsatz mit dem Subjunktor wenn, wobei dieser Adverbialsatz an der Stelle eines Subjektsatzes steht. Von der Bedeutung und der Funktion her entsteht durch die Mischung eine Kombination aus Subjekt- und Adverbialqualität. Letztere wird durch den Subjunktor wenn gekennzeichnet. Um die Subjektqualität des wenn-Satzes anzuzeigen, braucht es das Nominalkorrelat es. Dies ist der Grund dafür, dass dass Korrelat-es in solchen Sätzen auch dann stehen bleibt, wenn der Hauptsatz nachgestellt wird: Dadurch ist die Möglichkeit weiterhin gegeben, die Janusköpfigkeit solcher wenn-Sätze (Adverbial + Subjekt) formal zu markieren.

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