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Thema: gibt es das Wort "präferabel" ?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard gibt es das Wort "präferabel" ?

     

  2. #2

    Standard Gibt es das Wort "präferabel"?

    Sprachsystem

    Auch wenn das Wort präferabel nicht im Wörterbuch steht, können Sie es dennoch bilden. Dafür nehmen Sie das Verb präferieren als Ausgangspunkt und hängen statt der Verb-Endung –ieren das Wortbildungssuffix –abel an, um von dem Verb das entsprechende Adjektiv abzuleiten. Dieses Wortbildungsmuster wird häufig bei Verben auf –ieren angewandt, wie die folgenden Beispiele zeigen:

    Beispiel

    akzeptieren – akzeptabel
    blamieren - blamabel
    profitieren – profitabel
    rentieren – rentabel
    variieren – variabel


    Auffällig ist dabei, dass all diese Verben fremdsprachlicher Herkunft sind, so wie auch das Suffix –abel ursprünglich kein Element des deutschen Wortbildungssystems war. Es ist in etwa zu vergleichen mit dem deutschen Suffix –bar, das oft dazu verwendet wird, eine Möglichkeit oder Notwendigkeit auszudrücken. Wenn also ein Vorschlag akzeptabel („annehmbar“) ist, dann kann er akzeptiert werden. Wenn eine Möglichkeit präferabel ist, dann kann oder sollte sie vorgezogen werden.
     


    Sprachgebrauch

    Bei Google ist präferabel nur 454-mal zu finden, dafür decken die Funde aber auch die gesamte Bandbreite von Forumsbeiträgen bis hin zu akademischer Fachliteratur ab:

    Beispiel

    „Eine ernstgemeinte Diskussion zum Thema ohne Spam und Geflame wäre präferabel.“ (Forumsbeitrag)

    „Obwohl sich nämlich die Sprachen in der Grundstrukturierung so ähnlich sind, dass beispielsweise eine gegebene Agens-Actio-Patiens-Konstellation durchaus genau parallel enkodiert werden kann (und in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle auch wird), gibt es einige auffällige Tendenzen darin, welche der verschiedenen grammatisch denkbaren Enkodierungsmöglichkeiten dort, wo das System jeweils dasselbe erlaubt, als präferabel erscheint.“ (linguistische Fachliteratur)


    Im IDS-Zeitungskorpus findet sich das Wort präferabel dagegen überhaupt nicht, sondern eher die Paraphrasen ist/sind vorzuziehen oder ist/sind zu bevorzugen.

    Beispiel

    „Was ist vorzuziehen – Wein oder Bier?“

    „Verdichteter Wohnbau im Ortszentrum ist zu bevorzugen, in den Randlagen soll der Bebauungsplan für einen geregelten Zuzug sorgen.“
     


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