Sprachsystem
Ihre Frage bezieht sich auf die Flexion (= Beugung) der Nominalgruppe des Northern Distrikt/s. Sie möchten wissen, welche die richtige Form zur Realisierung des Genitivs im Singular ist. Folgende Varianten schlagen Sie vor:
Beispiel
(1) des Northern Distrikts
(2) des Northern Distrikt
Bevor die eigentliche Beantwortung Ihrer Frage folgt, sei zunächst auf den nachstehenden Link verwiesen, der zu einer sehr ähnlichen, bereits beantworteten Frage führt.
http://www.grammatikfragen.de/showth...ight=jobcenter
Da es sich bei Distrikt als Kern (= lexikalisches Zentrum) um ein Maskulinum handelt, das stark flektiert wird, was am Genitiv-s sowie der Pluralendung -e im Nominativ, Genitiv und Akkusativ erkennbar ist, ergibt sich folgendes Flexionsparadigma (= Beugungsschema) (vgl. Duden 4: 194, Randnummer 298):
Singular Nominativ der Northern Distrikt Genitiv des Northern Distrikts Dativ dem Northern Distrikt Akkusativ den Northern Distrikt
Allerdings kann es nach Artikelwörtern, du denen auch des zählt, vorkommen, dass das Genitiv-s am Substantiv weggelassen wird. Dies hängt mit einer Tendenz zur Monoflexion zusammen. Hierbei handelt es sich um ein sprachökonomisches Phänomen, bei dem in diesem Fall das Genitiv-s weggelassen wird, weil der Kasus durch das Artikelwort bereits ausreichend und eindeutig markiert ist. An mehreren Bestandteilen der Nominalgruppe das grammatische Merkmal Genitiv zu markieren, ist entsprechend nicht notwendig (vgl. Duden 4: 307, Randnummer 307; Duden 4: 946-948, Randnummer 1517).
Aus sprachsystematischer Sicht ist also auch gegen die zweite Variante ohne -s nichts einzuwenden, da durch jenes -s nicht mehr grammatische Information hinzugefügt wird. Im Umkehrschluss geht daher nichts an grammatischer Information verloren, wenn es in einer Nominalgruppe mit Artikelwort fehlt.
Außerdem könnte Northern Distrikt aufgrund des Attributs in englischer Sprache ein Eigenname sein, was naheliegend erscheint, weil ansonsten nichts dagegen spräche, Northern durch nördlich zu ersetzen. Relevant ist dies ohnehin nur deshalb, weil bei Eigennamen der Gebrauch der Endung -s im Genitiv noch immer überwiegt, obwohl auch die endungslose Variante nicht mehr als inkorrekt angesehen wird (vgl. Duden 4: 200, Randnummer 309).
Es ist also Ihnen überlassen, ob Sie die endungslose Variante bevorzugen oder doch eher den Genitiv klassisch zweimal markieren, durch das Artikelwort und am Substantiv.
Lesezeichen