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Thema: Bezieht sich wankelmütig immer auf eine Person?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Bezieht sich wankelmütig immer auf eine Person?

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Bachelorarbeit

    ...ich würde es gerne auf die unberechenbare Informationsausweitung im Internet beziehen, jedoch es gerne mit wankelmütig umschreiben.

    Ich bezweifle das es geht ^^ Fragen wollte ich trotzdem mal

  2. #2
    Registriert seit
    04.07.2014
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    85

    Standard Kollokationen mit "wankelmütig"

    Da es sich bei einer Frage zur Verwendung einzelner Lexeme um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Ihre Frage bezieht sich auf mögliche Kombinationsbeschränkungen des Adjektivs wankelmütig. Sie möchten wissen, ob sich wankelmütig, wenn es attributiv verwandt wird, also ein Substantiv näher identifiziert, ausschließlich auf Personen beziehen kann. Dies ist für Sie relevant, da Sie vorhaben, es für die Beschreibung eines Sachverhalts zu benutzen.

    Die Frage, welche Worte gemeinsam mit anderen stehen können, betrifft in diesem Fall die Semantik, diejenige linguistische Disziplin, die sich mit der Bedeutung und den Bedeutungspotentialen von Wörtern und Sätzen beschäftigt. In diesen Bereich fallen auch die Kollokationen, die ein erwartbares Miteinandervorkommen von Lexemen bezeichnen. Beispielsweise wären erwartbare Lexeme, die mit Entscheidung kombiniert werden können, fällen oder treffen. Von *eine Entscheidung machen würde hingegen eher niemand sprechen, obwohl sinngemäß nichts dagegen einzuwenden wäre.

    Im Deutschen Universalwörterbuch wird wankelmütig als „seinen Willen, seine Entschlüsse immer wieder ändernd [sowie] unbeständig [und] schwankend in der Gesinnung“ (DUW: 1967, „wankelmütig“) beschrieben. Weiterhin werden zwei Verwendungsbeispiele mit Mensch und Mann gegeben, was es nahelegt, dass eine Verwendung mit gegenständlichen und abstrakten Substantiven nicht vorgesehen ist. Entsprechend wäre der von Ihnen beabsichtigte Gebrauch zumindest unüblich, könnte aber u.U. als Personifikation gewertet werden. Jedoch würde man solche stilistischen Figuren eher in Prosatexten und weniger in wissenschaftlichen Arbeiten vermuten.

    Fazit: Aus grammatischer Sicht spricht nichts gegen die Kombination des Adjektivs wankelmütig mit jedem beliebigen Substantiv. Semantisch wird es allerdings bevorzugt zur Bestimmung von Menschen benutzt.

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    Geändert von Jacqueline Weiß (22.09.2015 um 13:32 Uhr)

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