Ergebnis 1 bis 3 von 3

Thema: Neue Forschungsergebnisse zeigen,dassfolgenschwere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Aterienverkalkung,Diabetes und Schlaganfall durch die agressiven Bakterien der Plaque begünstigt werden können.

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Neue Forschungsergebnisse zeigen,dassfolgenschwere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Aterienverkalkung,Diabetes und Schlaganfall durch die agressiven Bakterien der Plaque begünstigt werden können.

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    Erarbeiten eines Flyers

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Internet, kein Buch,haben keines hier

    Die Frage ist,ob,wenn, "Erkrankungen" im Plural steht, auch die Erkrankungen die genannt werden im Plural stehen müssen.

  2. #2
    Registriert seit
    04.07.2014
    Ort
    Gießen
    Beiträge
    85

    Standard Kongruenz im Numerus bei koordinierten Konjunktionalgruppen

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Sprachsystem


    Ihre Frage bezieht sich auf die Kongruenz. Hierbei kann es sich um die Übereinstimmung verschiedener Ausdrücke in Kasus, Person, Numerus und Genus handeln. Relevant ist im konkreten Fall die Kongruenz im Numerus. Ihre Frage zielt nämlich darauf ab, ob zwischen der Konjunktionalgruppe (auch: wie-Apposition oder Adjunktorgruppe) mit wie (fett gedruckt) und ihrem Bezugsausdruck (unterstrichen) Kongruenz im Kasus besteht.

    Beispiel


    (1) Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass folgenschwere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Arterienverkalkung, Diabetes und Schlaganfall durch die aggressiven Bakterien der Plaque begünstigt werden können.


    Sie möchten wissen, ob jedes Teil der koordinierten (= gereiht) Konjunktionalgruppe im Numerus mit dem Bezugsausdruck übereinstimmen muss, um kongruent zu sein. Das heißt, dass geklärt werden muss, ob Herzinfarkt, Arterienverkalkung, Diabetes und Schlaganfall ebenfalls alle im Plural stehen müssen, weil auch die Nominalgruppe schwere Erkrankungen im Plural steht.

    Beispiel


    (2) Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass folgenschwere Erkrankungen wie Herzinfarkte, Arterienverkalkungen, *Diabetesse und Schlaganfälle durch die aggressiven Bakterien der Plaque begünstigt werden können.


    Wie (2) zeigt, lässt sich die konsequente Umformung aller Bestandteile der Konjunktionalgruppe in diesem Fall aufgrund von Diabetes, das nur eine Singularform hat, nicht durchhalten. Allerdings ist das nicht der Grund dafür, dass es hier nicht nötig ist, die aufgeführten Erkrankungen alle in den Plural zu setzen. Vielmehr gilt die Regel, dass bei koordinierten Subjekten die Reihung als Ganze als Plural gilt (vgl. Duden 4: 1004, Randnummer 1602). Entsprechend ist die Reihung der verschiedenen Krankheiten in Ihrem Beispiel bereits eine Möglichkeit, den Plural auszudrücken, wodurch die Konjunktionalgruppe mit ihrem Bezugsausdruck im Numerus kongruent ist.
     


    Sprachgebrauch


    Durch den vorhergehenden Abschnitt sollte in erster Linie gezeigt werden, dass Ihre Formulierung korrekt ist. Allerdings wäre es auch nicht falsch, die Bestandteile einer koordinierten Konjunktionalgruppe in den Plural zu setzen, wie folgende Belege illustrieren:

    Beispiel


    (3) Bei somatoformen Schwindelbeschwerden treten zudem häufig begleitende psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen auf. (Internetbeleg)
    (4) Diesen rapiden Anstieg der psychischen Probleme in der Statistik sieht Prüß allerdings nicht nur in der tatsächlichen Zunahme von Erkrankungen wie Depressionen und Anpassungsstörungen […] (Internetbeleg)


    Weiterhin finden sich auch Beispiele, bei denen der Numerus bei den Teilen der koordinierten Konjunktionalgruppe wechselt:

    Beispiel


    (5) Erkrankungen wie Burnout und Depressionen nehmen zu. (Internetbeleg)
    (6) [...] zur Therapie von Gedächtnisstörungen und anderen neuropsychiatrischen Erkrankungen wie Schizophrenie und Angststörungen identifizieren und entwickeln.


    Da die bereits angeführten Beispiele, die mithilfe der Suchmaschine Google gefunden wurden, noch keinen quantitativen Eindruck vom tatsächlichen Vorkommen der möglichen Varianten liefern, wurde ebenfalls in der digitalen Belegsammlung COSMAS II recherchiert. Die Suche im Archiv TAGGED-C lieferte folgende Ergebnisse:

    Krankheiten + wie + [Substantiv im Singular] + und + [Substantiv im Plural]6 Treffer
    Krankheiten + wie + [Substantiv im Plural] + und + [Substantiv im Singular]3 Treffer
    Krankheiten + wie + [Substantiv im Singular] + und + [Substantiv im Singular]23 Treffer
    Krankheiten + wie + [Substantiv im Plural] + und + [Substantiv im Plural]4 Treffer

    Da die Suchanfragen sehr spezifisch waren, sind die eher niedrigen Trefferzahlen nicht ungewöhnlich. Dennoch zeigt sich, dass es Belege für alle Varianten gibt. Entsprechend ist es mit dem Sprachgebrauch vereinbar, bei einem Bezugsausdruck im Plural die Teile der koordinierten Konjunktionalgruppe alle entweder in den Plural oder Singular zu setzen oder sogar im Numerus zu variieren.

    Fazit: Grundsätzlich ist es Ihnen überlassen, ob Sie alle Bestandteile der koordinierten Konjunktionalgruppe in den Singular oder Plural setzen, da auch im Singular durch die Reihung Pluralbedeutung ausgedrückt wird. Am gängigsten erscheint nach der kleinen Stichprobe allerdings die Variante, bei der die Teile alle im Singular benutzt werden. Dies kann damit zusammenhängen, dass einige Krankheiten generell häufiger in einem Numerus vorkommen. Beispielsweise überwiegt bei Herzinfarkt laut COSMAS II der Singular (34.777 Singular, 2.978 Plural), während Angststörung häufiger im Plural vorkommt (715 Singular, 1.849 Plural).
     


    Umfrage zum Umgang mit dieser Antwort

    War diese Antwort hilfreich für Sie? Wie gehen Sie damit um?
    Helfen Sie unserem Forschungsteam von der Universität Gießen dabei herauszufinden, wie eine solche Grammatik benutzt wird, welche Erläuterungen interessant sind und wie Sie damit umgehen. Durch die Beantwortung unseres Fragebogens tragen Sie dazu bei, die Qualität unserer Antworten und die Qualität von Grammatiken zu verbessern!

    Umfrage öffnen


  3. #3

    Standard Nein.

    Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass folgenschwere Erkrankungen wie Herzinfarkt, Arterienverkalkung, Diabetes oder Schlaganfall durch die aggressiven Bakterien der Plaque begünstigt werden können.

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 17.02.2014, 09:14
  2. Die Industrialisierung schaffte oder schuf neue Arbeitsplätze?
    Von aligru im Forum Fragen zur Grammatik
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 21.02.2013, 09:52
  3. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 11.12.2012, 11:33
  4. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 15.09.2011, 16:24
  5. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 07.06.2011, 10:09

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein