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Thema: Welche Regel bezüglich des Satzbaus (Subjekt, Prädikat, Ergänzung, Angaben) gilt für folgenden Satz. Wie kann ich ihn noch anders zusammensetzen? "Es ist heutzutage einfach, mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein."

  1. #1

    Standard Welche Regel bezüglich des Satzbaus (Subjekt, Prädikat, Ergänzung, Angaben) gilt für folgenden Satz. Wie kann ich ihn noch anders zusammensetzen? "Es ist heutzutage einfach, mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein."

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    DaF Unterricht

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Peter Eisenberg, Grundriss der deutschen Grammatik

    Ich möchte gern wissen, welche konkrete Regel in o.g. Satz bezüglich des Satzbaus, der Reihenfolge der Satzglieder greift, welche zu beachten ist und wie der Satz noch anders (korrekt) zusammengesetzt werden darf? Danke!

  2. #2
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    Gießen
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    Standard Satzgliedbestimmung durch Permutation

    Da es sich bei einer Frage zur Satzanalyse um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.

    Ihre Frage bezieht sich auf den Satzbau des nachstehenden Satzes:

    Beispiel


    (1) Es ist heutzutage einfach, mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein.


    Sie möchten wissen, inwiefern die Satzglieder dieses Satzes verschoben werden können. Das Verfahren, Satzglieder anders anzuordnen, wird als Permutation bezeichnet. Da die Permutation (= Verschiebeprobe) selbst ein operationales Verfahren zur Bestimmung von Wortgruppen ist, können wir so zum einen den Satz segmentieren, also in seine unmittelbaren Konstituenten (= Bestandteile) zerlegen, und zum anderen alle möglichen Varianten des Beispielsatzes aufzeigen. Bei der Permutation wird so vorgegangen, dass die Wortgruppen ermittelt werden, indem man sie topikalisiert, d.h. vor das finite Verb ins sogenannte Vorfeld stellt. Ist dies möglich, handelt es sich um eine Wortgruppe. Das finite Verb im Beispielsatz ist das Kopulaverb sein.

    Generell bildet das Verb, genauer der Verbalkomplex, aufgrund seiner Valenz, die Eigenschaft bestimmte Ergänzungen (= Mitspieler) zu fordern, das Zentrum des Satzes. Im Verb ist im Grunde angelegt, wie der Satz gebaut sein muss, um grammatisch wohlgeformt zu sein. Das Verb sein als Kopulaverb hat die Eigenschaft den Prädikatsausdruck mit einer Prädikativergänzung zu bilden. Der Satzbauplan für sein lautet daher: Subjektergänzung, Prädikativergänzung. Alle weiteren Konstituenten im Satz werden nicht von sein gefordert und sind daher Angaben, die weglassbar sind, ohne den Satz dadurch ungrammatisch zu machen. Reduziert auf seine Ergänzungen sähe der Satz folgendermaßen aus:

    Beispiel


    (2) Mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein, ist einfach.


    Der Infinitivsatz (mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein) fungiert hier als Subjekt, was sich durch Substitution (= Ersatzprobe) gut veranschaulichen lässt, indem man den Nebensatz durch es ersetzt:

    Beispiel


    (3) Es ist einfach.


    Einfach bildet mit ist den Prädikatsausdruck und ist daher die Prädikativergänzung. Heutzutage, das in (2) weggelassen wurde, ist ein Temporaladverbial und entsprechend auch ein Satzglied. Strukturell sind neben (1) noch drei weitere Satzvarianten möglich, da es drei Satzglieder gibt, die im Vorfeld stehen können:

    Beispiel


    (4) Heutzutage ist es einfach, mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein.
    (5) Einfach ist es heutzutage, mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein.
    (6) Mithilfe sozialer Netzwerke mit der ganzen Welt vernetzt zu sein, ist heutzutage einfach.


    Obwohl sich die Varianten inhaltlich nicht voneinander unterscheiden, ist zu beachten, dass sie dennoch einen unterschiedlichen Fokus haben, weil das topikalisierte Satzglied besonders betont und hervorgehoben wird. Es bestehen folglich semantische Unterschiede.

    Aus syntaktischer Sicht ist noch zu bemerken, dass das es, das die Funktion eines Korrelats hat, indem es auf den Nebensatz verweist, verschwindet, wenn der Subjektnebensatz selbst vorangestellt wird. Es ist entsprechend eine Art Platzhalter.

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    Geändert von Jacqueline Weiß (22.09.2015 um 13:38 Uhr)

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