Zu 1.) In Ihrer Frage geht es um die
Satzgliedfunktion der Präpositionalphrase "mit Schutt" in Ihrem Satzbeispiel. Das Thema Ihrer Frage ist also eine
Satzgliedanalyse. Genauer betrachtet behandelt Ihr Beispiel die Differenzierung von Präpositionalobjekten und präpositionalen Adverbialen.
Ähnliche Fragestellungen finden Sie hier:
http://http://www.grammatikfragen.de/showthread.php?754-Ich-gehe-mit-meiner-Freundin-in-die-Stadt-Handelt-es-sich-bei-quot-mit-meiner-Freundin-quot-um-ein-Pr%E4positionalobjekt-oder-um-ein-Adverbial&prefixid=satzgliedbestimmung
http://www.grammatikfragen.de/showth...sitionalobjekt
Die Unterscheidung der syntaktischen Funktion von Präpositionalphrasen stellt häufig eine Schwierigkeit dar. Um Präpositionalphrasen funktional erfassen zu können, folgt zunächst einmal ein Grundwissen von Unterscheidungen zwischen "Präpositionalobjekt" und "Adverbial", das anschließend auf Ihr Beispiel angewendet wird.
Bei
Präpositionalobjekten ist die
Präposition vom Verb vorgegeben und in der Valenz des Verbs enthalten. Somit ist die Präposition bei Präpositionalobjekten
nicht austauschbar. Dass die Präposition nicht austauschbar ist, zeigt seine enge Bindung zum Verb, also seine Valenzgebundenheit. (Valenz ist der Terminus, der die enge Bindung an das Verb erfasst).
Beispiel
Die Presse verglich die Situation mit der Vorkriegszeit.
Das Verb "vergleichen" fordert die Präposition "mit". Die Valenz des Verbs entspricht also:
Beispiel
jemand vergleicht etwas mit etwas
"Mit" ist hier nicht durch andere Präpositionen ersetzbar.
Beispiel
* Die Presse verglich die Situation durch die Vorkriegszeit.
* Die Presse verglich die Situation in die Vorkriegszeit.
Bei
präpositionalen Adverbialen dagegen trägt die Präposition eine
Eigensemantik und ist damit
austauschbar. Der Austausch der Präposition führt dann zu einer anderen Bedeutung:
Beispiel
Die Kinder spielen vor/ hinter/ neben dem Haus.
Der
Inhalt eines Präpositionalobjektes kann durch
ein entsprechendes Pronomen erfragt werden.
Beispiel
Ich hoffe auf die Liebe. - Worauf hoffe ich?
Ich glaube an die Freundschaft. - Woran glaube ich?
Die Presse verglich die Situation mit der Vorkriegszeit - Womit verglich die Presse die Situation?
In solchen Pronomina, mit denen man die Präpositionalobjekte erfragt, ist die Präposition der Präpositionalphrase zu erkennen (
auf die Liebe – wor
auf; glaube
an – wor
an; verglich
mit – wo
mit?). Dies ist ein Indiz dafür, dass die Präposition vom Verb vorgegeben ist.
Der Inhalt eines präpositionalen Adverbials kann in der Regel nicht durch solche Pronomina erfragt werden, sondern eher durch einfache Adverbien.
Beispiel
Die Kinder spielen vor/hinter/ neben dem Haus. - Wo spielen die Kinder?
Wir sahen vor/ gegen/ nach Mitternacht viele Sternschnuppen. - Wann sahen wir viele Sternschnuppen?
Nach dieser Aneignung einiger Grundkriterien können wir diese auf Ihr Beispiel anwenden.
Zunächst einmal können wir die
Austauschbarkeit der Präposition prüfen.
Beispiel
An mehreren Punkten hatten Felsenstücke die Straße mit Schutt erfüllt
*An mehreren Punkten hatten Felsenstücke die Straße neben Schutt erfüllt.
* An mehreren Punkten hatten Felsenstücke die Straße über Schutt erfüllt
Wie Sie sehen, ist die Präposition nicht austauschbar. Die Präposition ist also schon vom Verb gefordert.
Beispiel
jemand/etwas erfüllt jemanden mit etwas
Nachdem auch dieses Kriterium bestanden scheint, kann man
die Frageprobe durch ein entsprechendes Pronomen anwenden:
Beispiel
Wo
mit hatten Felsenstücke die Straße an mehreren Punkten erfüllt?
Insgesamt besteht ihr Beispiel also nicht die Kriterien für ein präpositionales Adverbial. Stattdessen kann es hier als präpositionales Objekt betrachtet werden.
Wenn Sie sich bezüglich der Valenz eines Verbs unsicher sind, können Sie das Valenzwörterbuch des Insituts für deutsche Sprache verwenden:
http://hypermedia2.ids-mannheim.de/evalbu/index.html
Hierbei sollten Sie Folgendes beachten: Konstituenten werden grundsätzlich nach Komplementen und Supplementen differenziert. Komplemente sind nicht-verbale Ausdrücke, die einen Verbalkomplex zu einem Satz "sättigen". Diese haben eine engere Verbindung zu den Verben. Supplemente dagegen spezifizieren einen Satz und sind prinzipiell weglassbar. Dementsprechend können Sie bei Komplementen davon ausgehen, dass sie eher Objekte als Adverbiale sind.
In Ihrem Beispielfall wird unser Ergebnis durch die Darstellung zu diesem Verb bei E-Valbu unterstützt.
Zu 2.) Da man nicht 1:1 von einer Wortart (hier: Präposition "zwischen") auf eine Satzgliedbestimmung (hier: Adverbial) schließen kann, müssen Sie Ihre Frage präzisieren. Die Satzgliedbestimmung kann nur innerhalb eines Satzes erfolgen und kategorial gleiche Wortgruppen können syntaktisch unterschiedliche Funktionen erfüllen. Daher ist zur Satzgliedbestimmung die Analyse in einem konkreten Satz notwendig. Sie müssten einen konkreten Satz als Beispiel formulieren, um eine Analyse unsererseits zu ermöglichen.
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