Ergebnis 1 bis 2 von 2

Thema: Nein, ich möchte das nicht! Handelt es sich hier um eine doppelte Verneinung, also im Prinzip doch um eine Zustimmung?

  1. #1
    Unregistriert Gast

    Standard Nein, ich möchte das nicht! Handelt es sich hier um eine doppelte Verneinung, also im Prinzip doch um eine Zustimmung?

    Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
    in geselliger Runge

    Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
    Duden

    Nein, ich möchte das nicht !

    Diese Aussage gab Grund zur Diskussion, ob es sich hier um eine doppelte Vereinung, also um eine Zustimmung
    handelt.

  2. #2

    Standard Negationswörter und doppelte Negation

    Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.

    Sprachsystem

    Ihre Frage betrifft die Negation in der Satzstruktur. Zunächst ist zu klären, welche Funktionen die zwei Negationswörter, nämlich „nein“ und „nicht“ in Ihrem Beispiel übernehmen. Das „nicht“ ist hierbei eine Negationspartikel. Indem man die zweite Einheit umstellt, kann man feststellen, dass sie den Satz vollständig negiert und nicht nur ein Satzglied. Man spricht daher auch von Satznegation.
    Beispiel:
    Ich möchte das nicht.
    Es ist nicht der Fall, dass ich das möchte.
    Das „Nein“ ist in Ihrem Fall eine Antwortpartikel. Diese ersetzt bereits eine nähere Umschreibung, da man davon ausgehen kann, dass der Sachverhalt bereits in der Frage formuliert wurde, und ist eine selbstständige Einheit.
    Es ist daher festzuhalten, dass die beiden Partikel unterschiedliche Funktionen in ihrer jeweiligen Einheit erfüllen: Das „Nein“ gibt eine Antwort auf die vorangegangene Frage und die zweite Einheit führt dies nochmal inhaltlich aus. Es handelt sich um zwei (ebenso durch das Komma signalisiert) getrennte selbstständige Einheiten, die keinen Einfluss auf die jeweils andere haben. Die Partikeln heben sich daher nicht gegenseitig auf, wie es in der doppelten Negation der Fall wäre, die laut Dudengrammatik früher noch die Bedeutung einer einfachen Negation hatte:
    Beispiele für doppelte Negation:
    Ich glaube, dass er niemandem nichts gesagt hat. (Frühere Bedeutung: Er hat niemandem etwas gesagt.)
    Man kann nie nicht denken. (Bedeutung: Man denkt immer.)
    Es gibt keinen, der das nicht wusste. (Bedeutung: Jeder wusste es.)

     

    Umfrage zum Umgang mit dieser Antwort

    War diese Antwort hilfreich für Sie? Wie gehen Sie damit um?
    Helfen Sie unserem Forschungsteam von der Universität Gießen dabei herauszufinden, wie eine solche Grammatik benutzt wird, welche Erläuterungen interessant sind und wie Sie damit umgehen. Durch die Beantwortung unseres Fragebogens tragen Sie dazu bei, die Qualität unserer Antworten und die Qualität von Grammatiken zu verbessern!

    Umfrage öffnen

    Geändert von Lars Bepler (10.06.2017 um 21:40 Uhr)

Ähnliche Themen

  1. Eine Frage zur Verneinung
    Von Unregistriert im Forum Fragen zur Grammatik
    Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 20.08.2014, 01:05
  2. Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 15.04.2013, 05:15
  3. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 25.01.2013, 11:20
  4. Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 24.02.2012, 00:53

Lesezeichen

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein