In Ihrer Frage geht es darum, in welchem Kasus eine in Klammern stehende Ergänzung stehen muss. Dazu muss geklärt werden, welche Funktion die Ergänzung erfüllt. Diese Frage lässt sich jedoch nicht eindeutig beantworten, da es zwei Lesarten für ihren Satz gibt.
Die entsprechende Nominalgruppe kann als eine
Apposition verstanden werden. Unter einer Apposition versteht man ein
substantivisches Attribut, das in der Regel in Kasus, Numerus und Genus mit seinem Bezugswort übereinstimmt oder im Nominativ steht. (Vgl. Duden 9, S. 99f.) Ein typisches Beispiel für eine Apposition wäre:
Beispiel
Frau Schmidt,
unsere Lehrerin (= Apposition), war heute wieder sehr streng
.
Anders als in diesem typischen Beispiel für Appositionen steht in ihrem Beispiel der
explikativer Konnektor z.B. vor der Nominalgruppe. Dieser Konnektor gibt an, dass eine nähere Erklärung gegeben wird. Es ergibt sich nun die Frage, worauf genau sich diese Erklärung bezieht. Dafür gibt es zwei mögliche Lesarten:
1) Bei dem in der Klammer Stehenden handelt es sich um eine
elliptische Erweiterung des Präpositionalattributs. Was damit gemeint ist, soll die folgende Rekonstruktion des Satzes zeigen:
Beispiel
in der Nähe von Störkörpern, z.B. von Wänden
In dieser Lesart würde es eine nähere Erklärung auf der Ebene des Präpositionalattributs geben. Es wird demnach mit der Präpositionalgruppe
von Wänden ein zweites Präpositionalattribut eingeführt, das sich ebenfalls auf
Nähe bezieht. Es stellt somit eine Art alternative bzw. ergänzende Erweiterung zu
Nähe dar.
2) Eine andere Lesart besteht darin, dass das in der Klammer Stehende eine
prädikative Erläuterung zu Störkörpern ist. Das bedeutet, dass mit der Hinzufügung das Wort
Störkörper näher bestimmt wird und dem Gegenstand weitere Eigenschaften zugeschrieben werden. Es wird also genauer damit angegeben, was
Störkörper überhaupt sind:
Beispiel
In der Nähe von Störkörpern. Störkörper sind z.B. Wände, Fundamente, etc.
Folglich gibt es für die Wahl des Kasus der Apposition zwei Möglichkeiten, die sich sprachsystematisch erklären lassen. Wird die
Kasuskongruenz gewählt (sprich die Ergänzung steht ebenfalls im Dativ), dann wird die Ergänzung näher an die Bezugsgruppe angebunden. Sie ist demnach viel mehr in den Satz
integriert. Wird hingegen der
Nominativ gewählt, steht die Nominalgruppe eher für sich und lässt sich als eine
weniger integrative Variante der Apposition verstehen.
Das Verständnis als eine weniger integrative Apposition wird auch durch die Interpunktion unterstützt. Durch die Wahl der Klammern ist die Nominalgruppe weniger in den Satz integriert als es bei der Wahl des Kommas der Fall wäre.
Daher
gibt es gute Gründe für beide Varianten und es hängt von der Sprecherintention ab, ob die Ergänzung durch die Kasuskongruenz mehr in den Satz integriert werden soll oder ob der Zusatz weniger in den Satz eingebunden werden soll.