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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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Bei der Verbindung mit Preisen wie Gutscheine(n) und Bücher(n) handelt es sich um ein mit wie angeschlossenes Attribut bestehend aus wie und der eingebetteten Gruppe Gutscheine(n) und Bücher(n). wie fordert hierbei keinen bestimmten Kasus, stattdessen übernimmt die Gruppe in der Regel den Kasus von ihrer Bezugsgruppe (in Ihrem Beispiel: mit Preisen). Dies bezeichnet man als Kongruenz im Kasus.
Beispiel
(1) In Zeiten wie den heutigen ist vieles möglich.
(2) Zwischen Freunden wie dir und mir sollte es keinen Streit geben.
(3) Das ist nichts für Leute wie uns.
(4) Bei einer Frau wie Ihnen würde ich mir das nie erlauben.
Da es sich bei Ihrer Bezugsgruppe um eine Präpositionalgruppe handelt, die durch die Präposition mit eingeleitet wird, steht diese Bezugsgruppe im Dativ. Aufgrund der Kongruenzregel hat dies zur Folge, dass Ihre mit wie angeschlossene Gruppe ebenfalls im Dativ stehen muss. Demnach müsste es wie folgt lauten:
Beispiel
(5) Es fand eine Tombola statt mit Preisen wie Gutscheinen und Büchern.
Häufig wird jedoch der Nominativ auch als sogenannter "Normalkasus" aufgefasst, da er als so genannte Grund- bzw. Nennform einen neutralen Kasus darstellt, der den Sprechern offenbar am wenigsten Probleme bereitet. (vgl. dazu Konstruktionen mit Appositionen) So kommt der Nominativ auch in wie-Gruppen als Alternative zur Kasusgleichheit vor.
Beispiel
(6) Das ist ideal für Menschen wie wir.
(7) Mit Anlässen wie an Ostern das Nestersuchen oder im Sommer die Kinderolympiade, das Tischtennisturnier, die 1.-August-Feier oder Grillhöcks werden gemeinsam gemütliche Stunden verbracht. (Quelle: St. Galler Tagblatt)
Da zwischen den Konjunktionalgruppen mit wie und Appositionen eine gewisse Nähe besteht und sie zudem in manchen Grammatiken unter die Appositionen gefasst werden, lässt sich der Nominativ in Ihrem Beispiel auf der Erklärungsbasis des sogenannten "Normalkasus" begründen.
Fazit: Wie bereits erwähnt, befinden Sie sich mit Kasuskongruenz bei Konjunktionalgruppen immer auf der richtigen Seite. Allerdings scheint der Nominativ als "Normalkasus" ebenfalls in der Sprachgemeinschaft Verwendung zu finden, da er vermutlich im Sprech- bzw. Schreibprozess leichter von der Zunge bzw. von der Hand geht.