Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Ich habe Deutsche sprechen gehört.
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Ich habe Deutsche sprechen gehört.
Da die Aussprache eines Lautes nicht zur Grammatik im engeren Sinn gehört, wird hier auf unser übliches Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.
In Ihrer Frage geht es darum, wie die Wörter vierzig und Hirsch im Deutschen ausgesprochen werden. Schlägt man beide Wörter im Duden 6 Das Aussprachewörterbuch nach, finden sich folgende Darstellungen in Lautschrift:
Beispiel
vierzig -> [ˈfɪrt͜sɪç]
Hirsch -> [hɪrʃ]
In beiden Fällen wird der erste Vokal als ein kurzes i gesprochen. Der Mund ist dabei fast geschlossen und ungerundet. Der Laut wird relativ zentralisiert, also mittig, im Mundraum gebildet. Auf duden.de können Sie sich die Aussprache beider Wörter anhören:
http://www.duden.de/rechtschreibung/vierzig
http://www.duden.de/rechtschreibung/Hirsch
Sie fragen nun, ob der Vokal auch wie ein ü ausgesprochen werden kann. Der ü-Laut, auf den Sie sich beziehen, wird im Gegensatz zu dem i-Laut runder gebildet. Auch dieser Laut wird eher zentralisiert und fast geschlossen gebildet.
Es lässt sich diesbezüglich festhalten, dass es sich bei der Aussprache mit i um die standardsprachliche Variante handelt, während die Variante mit ü eher dialektal verbreitet ist. Erläutert wird dies im folgenden Beitrag:
http://www.grammatikfragen.de/showth...e-des-i-Lautes
Dort heißt es, dass die Variante mit ü dadurch erklärt werden kann, dass es sich dabei um eine Ausspracheerleichterung handelt. Nicht selten werden Vokale an die sie umgebenden Laute angepasst, um den Aufwand bei der Artikulation zu verringern. Prädestiniert scheint dafür der kurze i-Laut vor einem r zu sein, da sich im Sprachgebrauch zahlreiche Beispiele finden lassen, die analog zu den Ihren funktionieren, wie:
Beispiel
Kirche -> Kürche
Kirsche -> Kürsche
Pfirsich -> Pfürsich
wird -> würd
Hilfe -> Hülfe
wirklich -> würklich
irgendwie -> ürgendwie
In dem entsprechenden Beitrag wird außerdem herausgearbeitet, dass es die i-Rundung für das Deutsche schon lange gibt. Dies wird damit belegt, dass sich die Rundung sogar zum Teil in der deutschen Standardsprache durchgesetzt hat. Hieß die Zahl 5 im Mittelhochdeutschen noch finf, entwickelte sich die Bezeichnung im Laufe der Sprachgeschichte zu fünf. Analog entwickelte sich auch das Wort flistern zu flüstern.
Dabei gilt jedoch zu berücksichtigen, dass sich nicht alle i-Rundungen zur Norm entwickelt haben. Bei den zuvor angeführten Beispielen handelt es sich v.a. um regionale Varianten, der Standard ist in diesen Fällen der ungerundete i-Laut.