Wie Sie ganz richtig erkannt haben, geht es bei der Frage, ob der Konjunktiv II von
fragen früge oder
fragte lautet, darum, ob
fragen stark oder schwach flektiert wird. Dazu ist zunächst zu sagen, dass beide Varianten im Prinzip systematisch sind, da das Deutsche beide Möglichkeiten anbietet und zulässt, wie der Blick auf ähnliche Verben zeigt:
Beispiel
(1) schlagen – schlug – schlüge; tragen – trug – trüge
(2) klagen – klagte – klagte; sagen – sagte – sagte
Die Beispiele unter (1) verdeutlichen, dass es auch im heutigen Deutsch noch (starke) Verben gibt, deren Stammvokal von
–a– im Präsens zu
–u– im Präteritum und zu
–ü– im Konjunktiv II wechselt. Zudem gibt es aber auch (schwache) Verben, deren Stammvokal gleich bleibt. Stattdessen erhalten sie zur Markierung des Präteritums ein an den Stamm angehängtes
–t– (Beispiele unter 2). Die Form des Konjunktivs II sieht dann genauso aus wie die indikativische Präteritumsform.
Da die Formen des Konjunktivs II von den Präteritumsformen abgeleitet werden, muss man natürlich wissen, ob das jeweilige Verb stark oder schwach flektiert wird, und da
fragen zu den schwachen Verben gehört (
fragen – fragte – gefragt), ergibt sich für den Konjunktiv II die Form
fragte.
In Ihrem Kontext können Sie alternativ auch die Umschreibung mit
würde + Infinitiv in Erwägung ziehen (
Wenn ich dich nun fragen würde...), da die Form des Konjunktivs II mit der schwachen Präteritumsform von
fragen übereinstimmt. Mit der
würde-Umschreibung können Sie dem Modus Konjunktiv also immer dann Nachdruck verleihen, wenn sich die Formen des Präteritums und des Konjunktivs II gleichen. Allerdings gilt die Verwendung der einfachen Konjunktivformen (also ohne
würde) laut Duden 9 in der geschriebenen Sprache nach wie vor als das „elegantere“ und „bessere“ Deutsch.