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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Gemäß dem Prinzip der Rektion wird vom Verb vorgegeben, welche Ergänzungen (Komplemente) im Satz vorhanden sein müssen. So „fordert“ Beispielsweise das Verb „lesen“ ein Subjekt und eine Ergänzung im Akkusativ (Wer liest was):
Ich lese ein Buch.
Das Verb „schenken“ hingegen „fordert“ zusätzlich noch eine Ergänzung im Dativ (Wer schenkt wem was?):
Ich schenke dir ein Buch.
Welche Ergänzungen ein Verb fordert, kann am im Elektronischen Valenzwörterbuch des IDS Mannheim (E-Valbu) nachschauen (https://grammis.ids-mannheim.de/verbvalenz/400674). Dort werden zwei mögliche Lesarten des Verb hoffen genannt. Eine davon ist verbunden mit der Präposition auf: „hoffen auf“, z.B.:
Ich hoffe auf Frieden.
Die andere, für Ihr Beispiel relevante Lesart ist „jemand hofft etwas“ im Sinne von „jemand wünscht, dass etwas Wirklichkeit wird“.
Demnach fordert das Verb „hoffen“ ein Subjekt-Komplement und ein Akkusativ-Komplement. Dieses ist in den meisten Fällen als Nebensatz, welcher auch durch ein Akkusativobjekt ersetzt werden kann (Ich hoffe etwas). Eine Möglichkeit für die Realisierung als Nebensatz ist ein „dass-Satz“:
Ich hoffe, dass Sie einverstanden sind.
Eine weitere Möglichkeit der satzförmigen Realisierung wäre:
Ich hoffe, Sie sind einverstanden.
Die von Ihnen vorgeschlagene Variante „ich hoffe Sie einverstanden“ entspricht demnach nicht den vom Verb vorgegebenen Bestandteilen des Satzes.
Fazit
Aufgrund der vom Verb hoffen geforderten Bestandteile des Satzes kommt die von Ihnen vorgeschlagene Variante nicht in Frage. Es ist eine Formulierung als Nebensatz (dass-Satz) zu empfehlen.