Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
beim Übersetzen
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
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Sprachsystem
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Ihre Frage betrifft die Geltungsweite von Negationen, welcher in der Linguistik als Skopus bezeichnet wird. Sie möchten wissen, wann bei dem Modalverb können das Modalverb selbst bzw. wann im Gegensatz dazu der dazugehörige Infinitiv verneint wird. Mit dieser Frage hat sich der Sprachwissenschaftler Christian Lehmann auseinandergesetzt, an dessen Ausführungen sich im Folgenden angelehnt werden soll. Seinen Originalbeitrag finden Sie unter: http://www.christianlehmann.eu/ling/...em/skopus.html
Zur Erläuterung der Problematik führt er das folgende Beispiel ein:
Beispiel
Erna kann die Prüfung nicht bestehen.
Für diesen Beispielsatz sind zwei Lesarten möglich:
- Lesart: Es ist nicht möglich, dass Erna die Prüfung besteht. (Verneinung von können)
- Lesart: Es ist möglich, dass Erna die Prüfung nicht besteht. (Verneinung von bestehen)
Die Unterscheidung dieser zwei Lesarten ist bei bloßer Betrachtung der Oberflächenstruktur nicht möglich. D. h., dass in der hier vorliegenden, geschriebenen Form nicht unterschieden werden kann, welche der beiden Aussagen vom Schreiber intendiert worden ist. In der gesprochenen Sprache jedoch würde man den Unterschied durch die unterschiedliche Intonation (Aussprache) bemerken: Bei der ersten Lesart würde der Hauptakzent auf dem Verb kann liegen, während der Nebenakzent auf dem Infinitiv bestehen liege. Bei der zweiten Lesart hingegen liegt der Hauptakzent auf der Negationspartikel nicht und der Nebenakzent auf dem Modalverb kann.
In der geschriebenen Sprache haben wir jedoch kein Mittel, um diese unterschiedlichen Bedeutungsnuancen bei Modalverben hervorzuheben. Entsprechend lässt sich hier die Eindeutigkeit nur durch relativ umständliche Paraphrasierungen wie die obigen gewährleisten. Häufig wird jedoch auch durch den Kontext der Äußerung deutlich, welche Bedeutung vom Schreiber intendiert war.
Bezieht sich Ihre Frage auf ein konkretes Beispiel? Wenn ja, könnten wir die Problematik noch einmal an dem von Ihnen gewählten Beispiel erläutern.