Ihre Frage betrifft die
Verbstellung im Satz. Der Verbalkomplex in Ihrem Beispiel setzt sich aus
ist und
gültig zusammen.
Ist ist eine Form des Verbs
sein, welches unterschiedliche Funktionen ausüben kann. In dem obigen Satz fungiert es als
Prädikativverb, welches die Nominalgruppe
Der Fahrschein der Bahn mit dem Adjektiv
gültig (dem Prädikativ) verbindet und in einen Zusammenhang setzt.
Für die deutsche Sprache ist spezifisch, dass sich der Satz prototypisch nach der
Felderstrukturgrammatik in Felder und Satzklammern aufteilen lassen kann:
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Es |
regnet |
- |
- |
- |
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Max |
gibt |
Maria ein Buch |
- |
- |
Die Klammern werden dabei vom Prädikat bzw. von dessen Bestandteilen gebildet. Liegt ein zweigliedriges Prädikat vor, sind beide Klammern besetzt:
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Max |
hat |
Maria ein Buch |
gegeben |
- |
Im obigen Beispiel bildet die Form
hat des Hilfsverbs zur Perfektbildung
haben die linke Satzklammer, das Partizip
gegeben die rechte Satzklammer. Wendet man die Felderstrukturgrammatik auf Ihren Fall an, ergibt sich Folgendes:
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Der Fahrschein der Bahn |
ist |
oft auch für Schiffe |
gültig |
- |
Hierbei besetzt die Form
ist die linke Satzklammer, das Prädikativ
gültig die rechte Satzklammer. Das, was Sie als „Adjektivprädikat“ bezeichnen, kann dabei als Teil des Prädikats betrachtet werden. Aus dieser Perspektive kann man dafür argumentieren, dass sich das Prädikat aus dem Prädikativverb
sein zusammen mit einem Adjektiv als Prädikativ, in Ihrem Beispiel
gültig, wie ein Prädikat aus Hilfsverb und Vollverb z.B. bei der Perfektbildung verhält. Es würde demnach nach denselben Regeln die Felder besetzen. Wie man an den vier Beispielen nun erkennen kann, werden die Felder im Aussagesatz in der Regel linear nacheinander gefüllt.
Allerdings lässt sich
oft auch für Schiffe auch als
Nachtrag interpretieren:
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Max |
hat |
sich an der Uni |
eingeschrieben |
in Berlin |
Da das Mittelfeld in diesem Fall unbesetzt bleibt,
oft auch für Schiffe jedoch darin Platz finden kann, spricht man auch von
Ausklammerung:
Vorfeld |
linke Satzklammer |
Mittelfeld |
rechte Satzklammer |
Nachfeld |
Der Fahrschein der Bahn |
ist |
- |
gültig |
oft auch für Schiffe |
Ungewöhnlich ist hierbei, dass zwei Satzglieder ausgeklammert werden. Im Normalfall ist nur ein Satzglied ausgeklammert. Welche Verbstellung man nun verwendet, kann man an der Lesart ausmachen: Die Variante mit
oft auch für Schiffe im Mittelfeld ist die
neutrale Variante, während
oft auch für Schiffe im Nachfeld
markiert ist: Möchte man z.B. in erster Linie aussagen, dass der Fahrschein gültig ist und die Information
oft auch für Schiffe nachträglich hinzugeben, spricht dies für die Position im Nachfeld. Die Nachfeldbesetzung kann daher zur
Hervorhebung dienen oder in der gesprochenen Sprache ein
Indiz für die Gleichzeitigkeit von Planen und Produzieren sein.
Daher ist es Ihnen überlassen, für welche Verbstellung Sie sich entscheiden.