Aus grammatischer Sicht sind alle von Ihnen genannten Varianten gleich korrekt. Es geht hier darum, in welcher Form die
adverbiale Bestimmung der Zeit realisiert werden kann. Meistens bestehen adverbiale Bestimmungen aus Adverbien (
Besuchen Sie bald den Europark) oder aus Präpositionalphrasen, also aus Wortgruppen, die durch eine Präposition eingeleitet werden (
Besuchen Sie in diesem Winter den Europark). Aber auch die Konstruktion
Besuchen Sie diesen Winter den Europark ist zulässig – man spricht hier vom
adverbialen Akkusativ. Es handelt sich dabei nach wie vor um eine adverbiale Bestimmung, nur dass die Wortgruppe jetzt nicht mehr durch eine Präposition eingeleitet wird, sondern als „nackter“ Akkusativ steht.
Laut der Dudengrammatik können adverbiale Akkusative, die einen Zeitpunkt ausdrücken, meist mit Präpositionalphrasen vertauscht werden. Nun ist eine ganze Jahreszeit zwar ein sehr ausgedehnter Zeitpunkt, aber dennoch trifft dies auf ihren Zweifelsfall ebenso zu wie auf das folgende Beispiel.
Beispiel
Wir trafen uns
letzten Sonntag.
Oder: Wir trafen uns
am letzten Sonntag. (Beispiel aus der Dudengrammatik, S. 817)
Ob Sie von
diesem Winter oder vom
kommenden Winter sprechen, ist keine grammatische Frage im engeren Sinn. Während sich
kommender/-e/-es eindeutig auf etwas Zukünftiges bezieht, kann
dieser/-e/-es in der Zeit vor und zurück verweisen.
Beispiel
(1) Bis zu 500.000 Menschen
werden diesen Winter definitiv
frieren. (Beispiel aus den Niederösterreichischen Nachrichten, Sept. 2008) – Zukunftstempus, d.h. es geht um den nächsten Winter
(1a) Bis zu 500.000 Menschen
haben diesen Winter definitiv
gefroren. – Vergangenheitstempus, d.h. es geht um den letzten Winter
(1b) Bis zu 500.000 Menschen
werden kommenden Winter definitiv
frieren.
(1c) *Bis zu 500.000 Menschen
haben kommenden Winter definitiv
gefroren.