Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
bei der Arbeit
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
duden
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
bei der Arbeit
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
duden
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
In Ihrem Beispiel verbindet sich das Verb lernen einmal mit einem Infintiv:
Beispiel
(1) Sie lernen die Fachbegriffe zuordnen
und einmal mit einem Infinitiv mit zu:
Beispiel
(2) Sie lernen die Fachbegriffe zuzuordnen
Da das Verb lernen hier einen Infinitiv verlangt (="regiert") wird es in der Dudengrammatik den infinitregierenden Verben zugeordnet.
Infinitregierende Verben mit Infinitiv sind das Hilfsverb werden zur Futurbildung und die Modalverben:
Beispiel
(3) Die Sonne wird das ganze Wochenende scheinen.
(4) Beltracchi darf keine Bilder mehr fälschen.
Es gibt aber auch einige andere Verben, die sich mit einem Infinitiv verbinden, wie bspw. lassen:
Beispiel
(5) Er lässt sie schlafen.
Andere Verben verlangen einen Infinitiv mit zu, vor allem die sogenanten Modalitätsverben:
Beispiel
(6) Das Bild scheint echt zu sein.
(7) Die Fälschung drohte aufzufliegen.
Zu diesem Thema können Sie auch unsere bisherigen Antworten zu ähnlichen Fragen lesen:
http://www.grammatikfragen.de/showth...h-zu-erklaeren
Während in den meisten Fällen klar geregelt ist, ob ein Verb einen einfachen Infinitiv oder einen Infinitiv mit zu regiert, gibt es auch Verben, bei denen beides möglich ist. Das prominenteste Beispiel dafür ist sicherlich brauchen:
Beispiel
(8) Du brauchst die Fachbegriffe nicht (zu) lernen.
In der Dudengrammatik wird darauf hingewiesen, dass bei lernen beides möglich ist, darüber hinaus auch eine Verbindung mit Substantivierungen. Die folgenden Beispiele werden angeführt (§594):
Beispiel
(9) Die Kinder lernen rechnen.
(10) Die Kinder lernen das Rechnen mit Variablen.
(11) Die Kinder haben mit Variablen zu rechnen gelernt.
Im Duden Band 9 ("Zweifelsfälleduden") wird die folgende Faustregel angeboten: Wenn nur das Verb allein folgt (wie in Beispiel 9), steht der Infinitiv ohne zu. Umso umfangreicher der Satz zwischen lernen und dem Infinitiv ausgebaut wird, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Infinitiv mit zu gewählt wird.
Diese Faustregel spräche in Ihrem Beispiel für die Variante mit zu. Interessant ist an Ihrem Beispiel, dass hier zuordnen lernen mit kennenlernen koordiniert wird. Da das Verb kennenlernen lexikalisiert ist, haben wir hier keine Wahlfreiheit. Wir können also nicht sagen:
Beispiel
(12) *Sie lernen Fachbegriffe zu kennen.
Man könnte hier also auch bei zuordnen lernen die Variante ohne zu wählen, damit die Koordination sozusagen symmetrisch erfolgt.