Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Schulmaterial
Druckbare Version
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Schulmaterial
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihr Zweifel kann dadurch begründet werden, dass es sich bei der Präposition vor um eine so genannte Wechselpräposition handelt. Vgl. dazu die bereits vorliegende Frage und Antwort:
http://www.grammatikfragen.de/showth...d=praeposition
Während im Allgemeinen Präpositionen einen bestimmten Kasus verlangen (= regieren), gibt es bei Wechselpräpositionen eine systematische Dativ-Akkusativ-Variation. Ob der Dativ oder Akkusativ zu wählen ist, hängt vom Kontext und der Aussageabsicht ab. Der Dativ wird bei einer lokalen Bedeutung gewählt, der Akkusativ bei einer direktionalen, vgl. bspw.:
Beispiel
(1) Das Auto steht vor dem Haus.
(2) Ich stelle das Auto vor das Haus.
Es kommt bei Ihrer Frage also darauf an, ob eine lokale oder eine direktionale Beziehung zwischen Rentier und Schlitten besteht. Die folgenden beiden Beispiele illustrieren diese beiden Varianten:
Beispiel
(3) Die Rentiere sind vor dem Schlitten gespannt.
(4) Die Rentiere werden vor den Schlitten gespannt.
Die erste Variante (Beispiel 3) ist sicherlich weniger günstig, weil das Beispiel auch so gedeutet werden könnte, dass sich die Rentiere vor dem Schlitten befinden und dass sie gespannt sind:
Beispiel
(5) Die Rentiere vor dem Schlitten sind gespannt auf Weihnachten.
Sprachgebrauch
Dementsprechend lässt sich auch im Sprachgebrauch eine klare Präferenz für den Akkusativ verzeichnen. Für "vor den Schlitten spannen" finden sich bei Google 3310 Treffer, für "vor dem Schlitten spannen" lediglich 6.
Fazit: Sowohl aus der Perspektive des Sprachsystems als auch aus der des Sprachgebrauchs ist die direktionale Lesart (mit Akkusativ) hier sehr gut vertretbar. Ihr Zweifel ist möglicherweise durch die etwas kompliziertere Konstruktion mit Relativsatz zustande gekommen. Diese ändert aber nichts am grundsätzlichen Verhältnis der Bestandteile des Satzes zueinander.