Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
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Sprachsystem
Es handelt sich um eine Frage zur Flexion des Partizips in Verbindung mit andere. Als Partizipien werden Wörter bezeichnet, die sowohl die Eigenschaften eines Verbs als auch die Eigenschaften eines Adjektivs haben. Partizipien können unter anderem attributiv gebraucht werden, was im obigen Beispiel der Fall ist. Da attributiv gebrauchte Partizipien wie Adjektive flektiert werden, wird im Folgenden auf die Grundregeln der Adjektivflexion zurückgegriffen.
Durch die Deklination können Adjektive, Partizipien (wie z.B. Formen von betreuend) und andere Wortarten an die syntaktische Umgebung angepasst werden, indem sie in Kasus, Numerus und Genus mit ihrem Bezugswort übereinstimmen, also kongruent sind.
In der Nominalgruppe Entlastung der Angehörigen bzw. anderer betreuender/betreuenden Personen ist andere betreuende Personen das Genitivattribut zum Substantiv Entlastung. Innerhalb dieser Nominalgruppe andere betreuende Personen fungiert Personen als Bezugswort. Mit diesem Bezugswort sind andere und betreuende kongruent. Das Partizip betreuende kann innerhalb der Nominalgruppe stark (Genitiv Plural: betreuender) oder schwach (Genitiv Plural: betreuenden) dekliniert werden. Der Unterschied zwischen der starken und der schwachen Deklination von Partizipien und Adjektiven ist, dass bei der starken Deklination die Formen in den verschiedenen Kasus unterschiedlich sind, wohingegen die Formen bei der schwachen Deklination in allen Kasus gleich aussehen.
Für die Deklination einer Nominalgruppe gibt es zwei Prinzipien. Nach dem Prinzip der Monoflexion wird nur ein Bestandteil der Nominalgruppe in dem Sinne flektiert, dass der Kasus daran erkennbar wird. In der Verbindung mit einem Artikel, an dem der Kasus deutlich wird, kann das Partizip daher schwach dekliniert werden.
Beispiel
Schwache Deklination des Partizips:
die betreuenden Personen (Genitiv Plural: der betreuenden Personen)
Nach dem Prinzip der Parallelflexion werden die in der Nominalgruppe vorhandenen Adjektive und Partizipien parallel dekliniert, zunächst unabhängig davon, ob sie stark oder schwach dekliniert werden.
Beispiel
Schwache Deklination der Adjektive und Partizipien:
die netten, betreuenden Personen (Genitiv Plural: der netten, betreuenden Personen)
Beispiel
Starke Deklination der Adjektive und Partizipien:
nette, betreuende Personen (Genitiv Plural: netter, betreuender Personen)
Für die Deklination von Adjektiven und Partizipien gilt also, dass das Adjektiv bzw. Partizip nach einem Artikel schwach flektiert wird (Prinzip der Monoflexion)und nach einem Adjektiv parallel flektiert wird.der betreuenden PersonenFür die Deklination des Partizips betreuende ist nun entscheidend, welchen Status andere in der Nominalgruppe einnimmt. Dabei ist zu beurteilen, ob sich andere eher wie der (Artikel) oder netter (Adjektiv) aus den oben genannten Beispielen verhält. Dies ist bei einigen Wörtern, wie bei andere, manche oder solche nicht immer eindeutig.netter betreuender Personen
Nach dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle (Duden 9) wird das auf ander- folgende Partizip meist parallel flektiert. Für die Nominalgruppe andere betreuende Personen bedeutet dies, dass sowohl andere als auch betreuende stark flektiert werden, um den Kasus zu kennzeichnen. Im Genitiv Plural lautet diese Nominalgruppe daher anderer betreuender Personen.
Laut dem Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle wird nur im Dativ Singular Maskulinum und Neutrum häufig schwach flektiert. Daran ist zu erkennen, dass der Status von ander- nicht immer eindeutig bestimmt werden kann, weshalb es auch zu einer Verunsicherung bezüglich der Deklination des Partizips gekommen sein kann. Jedoch basieren die Angaben auf der Analyse von Sprachgebrauchsdaten, wodurch die Tendenz zur Parallelflexion nach ander- im Genitiv Plural bestätigt werden kann.