Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
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Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage betrifft die Kongruenz zwischen Subjekt und finitem Verb im Kopulasatz. Im Satz stimmen das Subjekt und das finite Verb in ihren grammatischen Kategorien in der Regel überein (Kongruenz): Steht das Subjekt im Singular, gilt dies auch für das finite Verb, steht es im Plural, steht auch das Verb im Plural:
Der Student besucht die Vorlesung gern.
Die Studierenden besuchen die Vorlesung gern.
Bei Ihrem Beispiel handelt es sich um einen Kopulasatz: Hierbei wird ein Subjekt mit einem anderen Element gleichgesetzt, das entweder als Nominalgruppe oder Adjektiv realisiert ist:
Max ist ein Student. (Max = ein Student)In der Regel stimmen bei dieser Satzstruktur Subjekt und die gleichgesetzte Nominalgruppe in ihren grammatischen Kategorien überein (Max und ein Student sind Nominativ, Singular), wobei der Duden Band 4 „Die Grammatik“ auch auf Ausnahmen hinweist:
Max ist fleißig. (Max = fleißig)
Es ist/sind null Grad. (es = null Grad)
Besonders Rechtschreibfehler (=Plural) waren ihm immer ein Gräuel (=Singular).In Ihrem Beispiel spielt zudem es eine Rolle. es ist hierbei ein formales Subjekt: Im Gegensatz zu einem Subjekt wie der Student oder Max erfüllt es keine Rolle, hinter der eine Bedeutung steckt, und es verweist auch nicht auf etwas, das bereits vorher steht:
Das Tier bewegte sich durch die Stadt. Es war verwirrt.es füllt hierbei eine grammatische Lücke. Allein grammatisch betrachtet handelt es sich zwar bei es um eine Singularform, betrachtet man jedoch die Bedeutung, kann man keine Aussage darüber treffen, ob es sich um Einzahl oder Mehrzahl handelt.
Zu Grad steht in Duden Band 9 „Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle“: „Bei einer pluralischen Gradangabe muss auch das Verb im Plural stehen“. Als Beispiel wird hierzu aufgeführt:
„Es herrschten (nicht: herrschte) 30 Grad [Wärme].“Beachten Sie bitte auch die zwei bereits bestehenden Antworten zu dieser Frage:
Es ist/sind 30 Grad.Bei Ihrem Beispiel handelt es sich allerdings nicht um eine pluralistische Gradangabe (null Grad), was für den Singular spricht. Das Beispiel aus Duden Band 9 zeigt ebenfalls, dass in dieser Satzstruktur mehrere Verben infrage kommen, neben dem Verb sein die Verben haben und herrschen zum Beispiel.
Es ist/sind 19 Grad.
Um herauszufinden, welche Variante überwiegt, möchten wir Daten aus dem Sprachgebrauch hinzuziehen.
Sprachgebrauch
Die Analyse des Sprachgebrauchs anhand von Google-Daten ergeben folgendes Verhältnis:„Es ist null Grad“: 1.040 ErgebnisseZu beachten ist, dass einige der Ergebnisse selbst zum Zweifelsfall führen und nicht zu einem authentischen Beleg im Sprachgebrauch. Da folglich alle drei Varianten auftreten und sich sprachsystematisch keine ausschließen lässt, ist es Ihnen überlassen, welche Variante Sie gebrauchen.
„Es sind null Grad“: 216 Ergebnisse
„Es hat null Grad“: 292 Ergebnisse