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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage betrifft den Gebrauch der Präpositionen in und an. Die Präposition in dient nach Duden Universalwörterbuch unter anderem „zur Angabe des Sichbefindens, des Vorhandenseins innerhalb eines Raumes o. Ä., der Stelle, des Platzes, wo sich jmd., etwas befindet, des Zusammenhangs o. Ä., in dem jmd., etwas zu finden ist, vorkommt […]“.
BeispieleDie Präposition an dient nach Duden Universalwörterbuch „zur Angabe der Lage, der Nähe, der Berührung o. Ä. […]“.
In Gießen haben wir in der Nähe des Stadtparks ein Eis gegessen.
Das Mäppchen liegt noch in der Schule.
BeispieleWie die Einträge im Duden Universalwörterbuch andeuten, gibt es Ähnlichkeiten in der räumlichen Bedeutung der beiden Präpositionen. Wenn wir die Beispiele betrachten, sieht man, dass in manchen Kontexten nur eine der beiden Präpositionen ohne Bedeutungsveränderung möglich ist, in anderen Kontexten nur eine Präposition funktioniert:
Gießen liegt an der Lahn.
Der Student arbeitet nebenbei auch an der Universität.
BeispieleAus diesem Grund möchten wir uns im folgenden Abschnitt Daten aus dem Sprachgebrauch ansehen, um einschätzen zu können, wie die Präpositionen in dem Kontext Ihres Beispiel gebraucht werden.
Nur in: *An Gießen haben wir in der Nähe des Stadtparks ein Eis gegessen.
Nur an: *Gießen liegt in der Lahn.
Beide Präpositionen: Der Student arbeitet nebenbei auch an/in der Universität.
Sprachgebrauch
Die Ergebnisse der Sprachgebrauchsanalyse anhand des deutschen Referenzkorpus (DeReKo) des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim und einer Google-Suche zeigen folgende Verhältnisse.
Willkommen an der Schule: 1 Treffer in DeReKo und 154.000 Treffer in GoogleBeide Varianten treten also im Sprachgebrauch auf, wobei die Variante mit der Präposition in überwiegt. Es ist folglich Ihnen überlassen, für welche Variante Sie sich entscheiden.
Willkommen in der Schule: 26 Treffer in DeReKo und 496.000 Treffer in Google
Hinweis zu Googledaten:
Die Sprachgebrauchsdaten werden in der Regel mit dem wissenschaftlich fundierten Recherchesystem des Instituts für deutsche Sprache Mannheim COSMAS II erhoben und durch Googlebefunde ergänzt. Die Googlesuche ist vor allem notwendig, wenn in der Textsammlung des IdS (DeReKo = Deutsches Referenzkorpus), obwohl diese inzwischen 24 Milliarden Wortformen umfasst, die gefragten Varianten nur relativ selten oder gar nicht vorkommen. Bei Google finden sich häufig deutlich mehr Treffer, die Zahlen sind aber aus den folgenden beiden Gründen mit Vorsicht zu genießen:
1. Google unterscheidet nicht zwischen "echten" Sprachgebrauchstreffern und metasprachlichen Diskussionen. Die Frage zu downgeloadet/gedownloadet in unserem Forum bspw. ist auch ein Treffer bei Google. Insgesamt betrachtet machen die metasprachlichen Diskussionen aber in aller Regel den deutlich geringeren Anteil an den Gesamttreffern aus.
2. Google bemüht sich um personalisierte und schnelle Suchergebnisse, die Treffergenauigkeit steht hier also nicht im Vordergrund. Dennoch - und deshalb wird hier trotz der genannten Einschränkungen auf Google zurückgegriffen - lassen sich doch Eindrücke über allgemeine Gebrauchstendenzen gewinnen.