Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Korrektur einer Klassenarbeit
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Stilwörterbuch Duden
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Korrektur einer Klassenarbeit
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Stilwörterbuch Duden
Da es sich bei einer Frage zur Wortverwendung um keinen den Sprachgebrauch betreffenden grammatischen Zweifelsfall handelt, wird hier auf unser auf Zweifelsfälle ausgerichtetes Antwortschema mit den Icons verzichtet. Wir möchten Sie dennoch bitten, unseren kurzen Fragebogen zur Bewertung unserer Antwort auszufüllen.
In Ihrer Grammatikfrage geht es darum, mit welcher Präposition das Substantiv Frage stehen kann. Im Duden Universalwörterbuch (DUW) wird das Wort Frage mit der Präposition zu verwendet. Als Beispiel wird dafür angeführt:
Beispiel
Fragen zur Person und zur Sache
Die Präposition zu „kennzeichnet [dabei] in Abhängigkeit von anderen Wörtern verschiedener Wortart eine Beziehung“ (DUW). Weitere Beispiele für eine solche Verwendung wären:
Beispiel
das war der Auftakt zu dieser Veranstaltung
zu diesem Thema wollte er sich nicht äußern
Eine ähnliche Bedeutung kann auch das Wort über ausdrücken. Im DUW heißt es, dass über den „Inhalt od. Thema einer mündlichen od. schriftlichen Äußerung [bezeichnen kann]“, wie bspw. in:
Beispiel
ein Essay über Schiller
einen Bericht über eine Reise verfassen
Erzähl nicht solchen Blödsinn über mich!
In Ihrem Beispielfall würde also durch die mit über eingeleitete Wortgruppe das Thema der Frage benannt werden.
Entsprechend kann das Substantiv Frage mit beiden von Ihnen genannten Präpositionen stehen.
Eine Überprüfung des Sprachgebrauchs kann einen Anhaltspunkt geben, welche Präposition faktisch nach Frage von den Sprachbenutzern präferiert wird. Dazu wurde nach den von Ihnen vorgeschlagenen Varianten in Cosmas II, der digitalen Belegsammlung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), und Google gesucht. Bei dieser Stichprobe ergaben sich folgende Trefferzahlen:
COSMAS II eine Frage zu ca. 3.120 Treffer ca. 1.790.000 Treffer eine Frage über ca. 402 Treffer ca. 327.000 Treffer
Die Treffer zeigen, dass beide Varianten im Sprachgebrauch frequentiert auftreten. Dabei gibt es jedoch eine Tendenz zur Wahl von eine Frage zu im Sprachgebrauch. Bei den Trefferzahlen muss jedoch berücksichtigt werden, dass bei eine Frage zu das zu nicht notwendigerweise als Teil einer Präpositionalgruppe verstanden wird, sondern es Teil eines zu-Infinitivs sein kann, was das folgende Beispiel zeigt:
Beispiel
Pro Kloster ist eine Frage zu beantworten, die so gestellt ist, dass sie nur aufgrund einer Besichtigung beantwortet werden kann. (A98/JUL.46205 St. Galler Tagblatt, 09.07.1998, Ressort: TB-OAK (Abk.); Wer kennt die Klöster rund um den Bodensee?)
Entsprechend kann sich die hohe Trefferzahl für eine Frage zu über solche nicht ganz zu ihrem Beispiel passende Treffer erklären lassen.
Hinweis zu Googledaten: Die Sprachgebrauchsdaten werden mit dem wissenschaftlich fundierten Recherchesystem des Instituts für deutsche Sprache Mannheim COSMAS II erhoben und durch Googlebefunde ergänzt. Die ergänzende Googlesuche ist notwendig, da in der Textsammlung des IdS (DeReKo = Deutsches Referenzkorpus), obwohl diese inzwischen 24 Milliarden Wortformen umfasst, die gefragten Varianten häufig nur relativ selten vorkommen. Bei Google finden sich häufig deutlich mehr Treffer, die Zahlen sind aber aus den folgenden beiden Gründen mit Vorsicht zu genießen:
1. Google unterscheidet nicht zwischen "echten" Sprachgebrauchstreffern und metasprachlichen Diskussionen. Die Frage zu downgeloadet/gedownloadet in unserem Forum bspw. ist auch ein Treffer bei Google. Insgesamt betrachtet machen die metasprachlichen Diskussionen aber in aller Regel den deutlich geringeren Anteil an den Gesamttreffern aus.
2. Google bemüht sich um personalisierte und schnelle Suchergebnisse, die Treffergenauigkeit steht hier also nicht im Vordergrund. Dennoch - und deshalb wird hier trotz der genannten Einschränkungen auf Google zurückgegriffen - lassen sich doch Eindrücke über allgemeine Gebrauchstendenzen gewinnen.
Fazit: Insgesamt kann jedoch festgehalten werden, dass aus grammatischer Perspektive beide von Ihnen vorgeschlagene Varianten möglich sind. Es gibt lediglich im Sprachgebrauch eine Tendenz zur Wahl der Präposition zu.
:-)