Ihr Beispiel wirft die Frage auf, welcher Kasus von der Präposition
in gefordert wird. Zur Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich das Lesen des folgenden Beitrags:
http://www.grammatikfragen.de/showth...lpr%E4position
Innerhalb dieses Beitrags wird herausgearbeitet, dass sich
Präpositionen im Wesentlichen dadurch auszeichnen, dass sie
den Kasus der auf sie folgenden Nominalgruppe festlegen. Präpositionen fordern dabei in der Regel genau einen Kasus. Die Präposition
in ist in diesem Fall eine Besonderheit, da sie zu den sogenannten
Wechselpräpositionen zählt. Wechselpräpositionen unterscheiden sich von anderen Präpositionen dahingehend, dass sie je nach Verwendungsweise
zwei unterschiedliche Kasus fordern können. Die Präposition
in kann sowohl den
Akkusativ als auch den
Dativ fordern.
Der
Akkusativ ist immer dann zu wählen, wenn eine
Richtung bzw.
die Dynamik eines Vorgangs artikuliert werden soll. Dies zeigen die folgenden Beispiele:
Beispiel
Ich gehe in die Schule.
Ich renne in den Wald.
Als Entscheidungshilfe kann hier die Frage „Wohin?“ gestellt werden.
Der
Dativ hingegen wird gewählt, wenn ein
bestimmter Ort oder eine bestimmte Lage ausgedrückt werden soll. Anders als beim Akkusativ wird hier etwas
Statisches ausgedrückt, was die folgenden Beispiele illustrieren sollen:
Beispiel
Ich stehe in der Küche.
Ich sitze in dem neuen Sessel.
Hier kann als Entscheidungshilfe die Frage „Wo?“ dienen.
Je nach Sprecherabsicht muss nun entweder der Akkusativ oder Dativ gewählt werden. Die Entscheidung zwischen Akkusativ und Dativ mag in diesem Beispiel besonders deswegen schwerfallen, da es sich hier um einen
metaphorischen Gebrauch handelt und so nicht ganz klar ist, ob eine Richtung angegeben wird oder ein Ort.
Wählt man den Dativ, dann würde der Satz lauten:
Beispiel
Ich verliere mich in deinen Augen.
Man würde damit angeben, wo man sich verliert. Die Augen wären dann in übertragenderweise ein Ort, von dem man sich nicht mehr loslösen könnte, an dem man verhaftet bleibt.
Der Akkusativ hingegen lautet:
Beispiel
Ich verliere mich in deine Augen.
Auch diese Variante scheint in einem gewissen Sinne möglich zu sein, nämlich dass man sich man sich weg aus der Wirklichkeit hin in die Augen verliert.
Allerdings gilt an dieser Stelle anzumerken, dass sich zwar beide Varianten erklären lassen, sie jedoch nicht unbedingt beide im Sprachgebrauch vorkommen.