Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Beim Korrekturlesen einer Arbeit.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Beim Korrekturlesen einer Arbeit.
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
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In Ihrer Frage geht es darum, ob die Nominalgruppe der/denwichtigste/n Verbündete/n des Mainzers im Nominativ oder im Akkusativ stehen soll. In welchem Kasus eine Nominalgruppe realisiert wird, hängt von ihrer syntaktischen Umgebung ab. Im vorliegenden Fall bezieht sich die zur Debatte stehende Nominalgruppe auf an den Pfalzgrafen Friedrich. Bei an den Pfalzgrafen Friedrich handelt es sich um eine Präpositionalgruppe, also eine Wortgruppe, die aus der Präposition an und der Nominalgruppe den Pfalzgrafen Friedrich besteht. An den Pfalzgrafen Friedrich steht im Akkusativ, weil die Präposition an den Akkusativ verlangt (= regiert).
Die zur Debatte stehende zweite Nominalgruppe bildet eine sogenannte Apposition, ein substantivisches Attribut. Für Appositionen wie diese gilt die Grundregel der Kongruenz im Kasus, d.h., die Beziehung der Apposition zum Bezugswort wird dadurch gekennzeichnet, dass die Apposition im gleichen Kasus steht. Diese Grundregel spräche für die folgende Variante:
Beispiel
(1) Geld floss auch an DEN PfalzgrafeN Friedrich (= Akkusativ), DEN wichtigsteN VerbündeteN des Mainzers (= Akkusativ).
Laut Dudengrammatik gilt diese Grundregel insbesondere dann, wenn die Apposition ein Artikelwort enthält, was hier ja der Fall ist. Dennoch vermuten wir, dass Ihr Zweifel dadurch zustande kommt, dass in vielen Fällen die Beziehung zwischen Apposition und Bezugswort nicht durch Kasuskongruenz gekennzeichnet wird, sondern die Apposition im Nominativ steht, bspw.:
Beispiel
(2) Der Rechenschaftsbericht von Dieter Peller, Technischer Direktor des Forschungsinstituts, ließ Fragen offen.
(3) Die Medaillien der drei besten Athleten, Kurt Wesner, Paul Kiesemann und Stefan Urban, waren verdient. (Beispiele aus der Dudengrammatik)
Dass häufig auf den Nominativ zurückgegriffen wird, kann möglicherweise dadurch erklärt werden, dass bei Appositionen ein prädikatives Verhältnis zwischen Apposition und Bezugswort besteht, d.h., mit der Apposition wird eine Aussage über das Bezugswort getroffen:
Beispiel
(1') Pfalzgraf Friedrich ist der wichtigste Verbündete des Mainzers.
(2') Technischer Direktor des Forschungsinstituts ist Dieter Peller.
(3') Kurt Wesner, Paul Kiesemann und Stefan Urban sind die drei besten Athleten.
Wenn man die Apposition im Nominativ realisiert, bezieht man sich sozusagen auf diese (mitgedachte) Beziehung, die dann eine stärkere Eigenständigkeit erhält, während eine Apposition im Kasus des Bezugssubstantivs die Apposition stärker in den übergeordneten Satzkontext integriert.
Fazit: Ihr Zweifel ist gut begründbar. Wenn Sie auf der sicheren Seite stehen wollen, wenden Sie die oben genannte Grundregel an.