Bei Ihrem Beispiel handelt es sich um die Frage, in welchem Kasus das Attribut „gute Fußballspielerinnen“ stehen muss. Bei Konstruktionen aus der Angabe einer Sammelbezeichnung plus der Art des umfassenden Ganzen bietet das Deutsche grundsätzlich verschiedene Möglichkeiten, das Attribut anzuschließen. Allgemein werden Phrasen, die nach
Maß-, Mengen-, Behälter-, Gestalt-, und Sammelbezeichnungen stehen, als
partitives Attribut (lat. „pars“ = Teil) bezeichnet. Solche partitive Attribute können im Deutschen durch verschiedene Konstruktionen ausgedrückt werden:
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Partitiver Genitiv: „Der Bericht führt eine erstaunliche Anzahl
neuer Projekte auf.“
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Partitive Apposition: „Der Bericht führt eine erstaunliche Anzahl
neue Projekte auf.“
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Präpositionale Fügungen: „Der Bericht führt eine erstaunliche Anzahl
von/an neuen Projekten auf.“
Die partitive Apposition steht dabei in Kasuskongruenz (= Übereinstimmung im Fall) zum Bezugswort.
Sowohl die Dudengrammatik als auch der Zweifelsfälleband von Wahrig formulieren für die Wahl der Konstruktion bestimmte Neigungen in Abhängigkeit von der Form des Attributs. (Vgl. Duden Band 4, S. 983 ff. und Wahrig 5, S.584 f.) Dabei konkurrieren vor allem der partitive Genitiv und die partitive Apposition miteinander. Der Anschluss mithilfe einer präpositionalen Fügung stellt bei Sammelbezeichnungen eine allgemeine Alternative dar und wird daher im Folgenden nicht näher erläutert.
Wenn zum Beispiel nach einer Maß- oder Mengenangabe ein
einfaches Substantiv im Singular steht, so wird die partitive Apposition im Nominativ gewählt.
Beispiel
„ein Glas Bier“
„mit einer Fuhre Sand“
Wird ein Attribut bestehend aus
Adjektiv plus Substantiv im Singular angeschlossen, so geschieht dies in Form einer partitiven Apposition und richtet sich im Kasus nach dem Bezugswort. Alternativ ist hier aber auch ein partitiver Genitiv möglich, welcher allerdings heutzutage als gehoben empfunden wird.
Beispiel
„ein Glas kühles Bier“ (partitive Apposition) vs. „ein Glas kühlen Bieres“ (partitiver Genitiv)
„mit einer Fuhre feinem Sand“ (partitive Apposition) vs. „mit einer Fuhre feinen Sandes“ (partitiver Genitiv)
Steht das Attribut nach Maß- oder Mengenangaben
im Plural, so kann sowohl die partitive Apposition als auch der partitive Genitiv gewählt werden.
Beispiel
„eine Menge nette Leute“ (partitive Apposition) vs. „eine Menge netter Leute“ (partitiver Genitiv)
Wendet man diese Regeln nun auf Ihr Beispiel an, so sind prinzipiell alle drei Konstruktionen möglich:
(1) „eine Menge guter Fußballspielerinnen“ (partitiver Genitiv)
(2) „eine Menge gute Fußballspielerinnen“ (partitive Apposition im Nominativ)
(3) „eine Menge an guten Fußballspielerinnen“ (Anschluss durch präpositionale Fügung)
Das Attribut besteht nämlich aus einem Adjektiv und einem Substantiv im Plural. Dies erklärt zum einen die Wahl des partitiven Genitivs als auch der partitiven Apposition (1+2). Da es sich bei „einer Menge“ um eine Sammelbezeichnung handelt, haben wir hier zusätzlich die Möglichkeit, das Attribut durch eine präpositionale Fügung anzuschließen (3).