Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
beruflich
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
leider bisher erfolglose Internetrecherchen
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
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leider bisher erfolglose Internetrecherchen
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Die Kompositionsfuge fungiert im Gegenwartsdeutschen vor allem als Bindeglied zwischen verschiedenen Bestandteilen eines Kompositums.
Bitte beachten Sie dazu auch die bereits vorliegende Antwort:
http://www.grammatikfragen.de/showth...id=wortbildung
Da Fugenelemente keine Flexionsfunktion im Gegenwartsdeutschen haben, ist es auch nicht immer möglich, eindeutig vorherzusagen, unter welchen Bedingungen eine Kompositionsfuge realisiert wird und unter welchen nicht. Die von Ihnen zur Diskussion gestellten Beispiele sind deshalb brisant, weil sie jeweils die gleiche morphologische Struktur aufweisen (Amt als Erstglied des Kompositum, jeweils ein einsilbiges Zweitglied, außer bei -rätin, was aber eine Ableitung aus -rat darstellt). Somit ist also zumindest aus dieser Perspektive das unterschiedliche Verhalten in Bezug auf die Kompositionsfuge nicht erklärbar.
Aus unserer Sicht gibt es nun zwei potentielle Erklärungsfaktoren:
Einerseits müssen wir bei der Kompositionsfuge mit einer starken Rolle von Konventionalisierungsprozessen rechnen. Da die Bildung der Komposition mit einer Fuge eine prinzipielle, aber nicht obligatorische Möglichkeit ist, regelt es letztendlich der Sprachgebrauch, welche Komposita mit Fuge gebildet werden und welche nicht. Aus dieser Perspektive kann aber im Grunde nur geschlussfolgert werden, dass hier in einem Fall die Fuge konventionalisiert ist und im anderen nicht.
Andererseits spielen sicherlich die phonetischen Bedingungen eine wichtige Rolle: Wahrscheinlich unterstützt die Kompositionsfuge auch die Aussprechbarkeit eines Wortes. Wenn wir unter dieser Voraussetzung die in den Komposita aus Amt und Mann und Amt und Rat aufeinandertreffenden Konsonanten ansehen, so lässt sich feststellen, dass die Konsonanten t und m in unmittelbarer Nähe im Mundraum gebildet werden: t ist ein dentaler Konsonant (= der Artikulationsort sind die Zähne) und m ein labialer (= der Artikulationsort sind die Lippen). t und r liegen dagegen im Mundraum weiter auseinander: r ist ein uvularer Konsonant, das bedeutet, er wird am Zäpfchen, also weit hinten im Mundraum gebildet (zwar gibt es auch die Möglichkeit der Bildung eines Zungen-r, diese ist im Deutschen aber nicht die bevorzugte Bildung des r). Möglicherweise kann in Amtsrat durch das Fugen-s sozusagen der Weg vom vorderen zum hinteren Mundraum durch das am Zahndamm gebildete s überbrückt werden.
Wir möchten aber betonen, dass es sich dabei nur um eine Vermutung handelt, die wir nicht eindeutig belegen können.