Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Bei Erstellung eines wissenschaftlichen Fachtextes
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
Die Meinungen im Kollegenkreis sind zweigeteilt - und zwar pari-pari.
Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Bei Erstellung eines wissenschaftlichen Fachtextes
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
Die Meinungen im Kollegenkreis sind zweigeteilt - und zwar pari-pari.
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Häufig bilden gerade die kleinen Wörter eine große Herausforderung für die Grammatik. Ein solcher Stolperstein ist zweifelsohne als. Deshalb gibt es in diesem Forum bereits einige Fragen und Antworten, die sich mit als beschäftigen:
https://grammatikfragen.de/showthrea...ixid=kongruenz
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Als ist eine spezielle Art von Konjunktion (manche Grammatiken sprechen auch von Adjunktion/Adjunktor), die zwei Nominalgruppen gleichsetzt. Die Gleichsetzung wird durch die Kongruenz gekennzeichnet, d.h., die beiden durch als verbundenen Nominalgruppen sind in Kasus und Numerus (ggf. auch Genus) aufeinander abgestimmt:
Beispiel
Peter Müller [Mask, Nom, Sing] als wichtigster Vertreter der Gruppe [Mask, Nom, Sing] leitete die Sitzung.
Ich rufe Peter Müller [Mask, Akk, Sing] als wichtigsten Vertreter der Gruppe [Mask, Akk, Sing] an.
Alle vertrauen Peter Müller [Mask, Dat, Sing] als wichtigstem Mitglied des Teams [Mask, Dat, Sing].
Da die als-Apposition kongruent mit dem Bezugsausdruck sein sollte, ist es wichtig, dass man den Bezugsausdruck identifiziert. Ihr Beispielsatz beginnt wie folgt:
.Beispiel
Er trug wesentlich zur Herausbildung [Dat, Sing] der Landschaftsmalerei [Gen, Sing] als ..
Möglicherweise ist ja gerade die Tatsache, dass im Linkskontext sowohl ein Dativ als auch ein Genitiv vorkommt, der Anlass für Ihren Zweifel. Um klären zu können, was der Bezugsausdruck für die Nominalgruppe eigenständiges Genre ist, ist es sinnvoll, die nominalstilistische Struktur in einen Satz mit Verb umzuformulieren:
Beispiel
Die Landschaftsmalerei bildete sich als eigenständiges Genre heraus.
Dem können wir entnehmen, dass es darum geht, dass die Landschaftsmalerei nun ein eigenständiges Genre ist. Allerdings bleibt eine gewisse Ambivalenz enthalten, denn die Nominalisierung Herausbildung kann auch ohne einen Genitivus subiectivus verwendet werden, also ohne ein Genitivattribut, das den Träger des im Bezugswort genannten Vorgangs beschreibt:
Beispiel
Er ist ein wichtiger Vertreter der Landschaftsmalerei. Ihre Herausbildung als eigenständiges Genre war längst überfällig.
Da in Ihrem Beispiel aber der genitivus subiectivus vorhanden ist und da es um die Gleichsetzung von Landschaftsmalerei und Genre geht, wäre also eine Kongruenz dieser beiden Substantive das geeignete Mittel, um diese Beziehung zu kennzeichnen. Der Satz müsste dann eigentlich lauten:
Beispiel
Er trug wesentlich zur Herausbildung der Landschaftsmalerei als eigenständigen Genres bei.
Laut dem Dudenband 9 "Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle" wird anstelle einer aufwändigen Aneinanderreihung mehrere Genitive aber gerne der Nominativ verwendet. Dafür werden die folgenden Beispiele angeführt:
Beispiel
Wir greifen dieses Thema auf und wollen die Bedeutung des Lesens als eine der vier Grundfertigkeiten des Spracherwerbs darstellen (Süddeutsche Zeitung)
Die Bedeutung des Hörfunks als Propagandainstrument hatte Joseph Göbbels früh erkannt (Neue Züricher Zeitung)
In diesem Sinne würden auch wir hier zum Nominativ raten:
Beispiel
Er trug wesentlich zur Herausbildung der Landschaftsmalerei als eigenständiges Genre bei.
[/GBF]