Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Anfrage von einem Freund.
Danke für Ihre Antwort.
Gruss
F. Höhne
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F. Höhne
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Bei Ihrem Beispielsatz handelt es sich um eine Verbindung aus Wochentag und Datum, wobei das Datum als lockere Apposition angesehen wird. Eine lockere Apposition ist ein Nachtrag, welcher die Bezugsphrase (hier: am Sonntag) genauer identifiziert oder erläutert. Laut der Dudengrammatik gilt die Grundregel:
„Die lockere Apposition übernimmt den Kasus von der Phrase, zu der sie gehört (=Kongruenz im Kasus)“ (§1553).
Demzufolge müsse das Datum im gleichen Kasus wie der Wochentag stehen: Da von der Präposition an der Dativ gefordert wird, steht Sonntag im Dativ. Aufgrund der Kongruenzregel von Bezugsphrase (am Sonntag) und Apposition (dem 17. Juni) erhält man die Variante am Sonntag, dem 17. Juni.
Bei am Sonntag, dem 17. Juni handelt es sich um eine adverbiale Bestimmung der Zeit mit der Präposition an + Dativ. Man kann jedoch auch Zeitangaben mithilfe eines adverbialen Akkusativs ausdrücken:
Beispiel
(1) Wir üben Sonntag, den 17. Juni.
Aufgrund der Kongruenzregel steht die Apposition den 17. Juni dann ebenfalls im Akkusativ.
Die Schwankungen hinsichtlich des Gebrauchs zwischen Dativ und Akkusativ ergeben sich laut der Dudengrammatik aus einer gelegentlichen Vermischung dieser beiden Konstruktionen:
Beispiel
(2) Wir üben am Sonntag, dem 17. Juni.
(3) Wir üben Sonntag, den 17. Juni.
--> (4) Wir üben am Sonntag, den 17. Juni.
Sprachgebrauch
Eine Untersuchung dieser beiden Varianten bei Google ergab, dass die Datumsangabe im Akkusativ (20.600.000 Treffer = 70%) deutlich vor der im Dativ (8.920.000 Treffer = 30%) rangiert.
Eine Untersuchung bei Cosmas II hingegen, dem Recherchesystem des Instituts für Deutsch Sprache, zeigt eine andere Tendenz. Hier scheint der Gebrauch des Dativs (89%) dem des Akkusativs (11%) überlegen zu sein. Dieses Ergebnis passt auch zur Einschätzung des Dudens Band 9 „Als stilistisch schöner wird häufig die Monatsangabe im Dativ empfunden.“
Wir ueben Sonntag, 17ter Juni.
Den ganzen 17ten Juni (ueber) ueben wir, Sonntag.
Den ganzen Sonntag (ueber) ueben wir, 17ten Juni.
Am/dem: Dativ. Wird nur am Artikel bzw dessen Wortverbindung mit der der Praeposition sichtbar, an der Ordnungszahl sehen _mit_Artikel Dativ und Akkusativ gleich aus: (am) 17ten Juni.
Ohne Artikel ist Dativ inakzeptabel: Wir ueben am Sonntag, *17tem Juni. Solche Form muss frueh verschwunden sein, wenn es sie je gab.