Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Ihre Fragte betrifft die
Flexion des Partizips agierend in der Konjunktionalgruppe
als international argierende(r) und innovationsstarker Entwicklungsdienstleister der Automobilindustrie. Dabei haben Sie bereits richtig erkannt, dass die Konjunktionalgruppe im
Nominativ stehen muss, da sie
kongruent, d.h. in Kasus, Numerus und Genus übereinstimmend, zu dem Bezugswort
die Mustermann AG sein muss.
Ihr Zweifelsfall entsteht nun dadurch, dass Partizipien genau wie Adjektive auf zwei Weisen dekliniert werden können: Es wird zwischen der
starken und schwachen Flexion unterschieden, die sich durch unterschiedliche Endungen auszeichnen. Dies zeigt die folgende Tabelle exemplarisch:
|
starke Flexion |
schwache Flexion |
Nominativ Singular |
agierender |
agierende |
Genitiv Singular |
agierenden |
agierenden |
Dativ Singular |
agierendem |
agierenden |
Akkusativ Singular |
agierenden |
agierenden |
Die Wahl zwischen schwacher und starker Flexion hängt vom
syntaktischen Umfeld des Partizips ab. Steht vor dem Partizip ein Artikelwort mit Endung, dann wird es schwach flektiert. (Vgl. Dudengrammatik, Randnummer 1519) Steht vor dem Partizip hingegen kein Artikelwort, dann wird es stark flektiert. Vor dem Partizip steht in Ihrem Beispiel kein Artikelwort mit Endung, sodass hier die starke Flexion zu wählen ist:
Beispiel
Die Mustermann AG stellt für mich als international agierender und innovationsstarker Entwicklungsdienstleister der Automobilindustrie einen äußerst attraktiven Arbeitgeber dar.
Bei dem Adjektivattribut
innovationsstark muss entsprechend ebenfalls die starke Flexion gewählt werden, wie Sie es bereits in Ihrem Ausgangsbeispiel geschrieben haben.