Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Es ergab sich im Job bei einem aufgesetzten Schreiben
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
Zu der oben genannten Frage: ist es falsch, das Datum so zu schreiben
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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Es ergab sich im Job bei einem aufgesetzten Schreiben
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
Duden
Zu der oben genannten Frage: ist es falsch, das Datum so zu schreiben
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Es ist nachvollziehbar, dass Sie die Datumsangabe in den Nominativ (erkennbar am Artikel der) setzen möchten. Allerdings ist die Angabe des Datums im Akkusativ (also Berlin, den 13.01.2012) stark konventionalisiert, d. h. die Sprachgemeinschaft hat sich darauf geeinigt, das Datum stets in dieser Form anzugeben.
Warum die Datumsangabe hier im Akkusativ steht, ist schwierig zu begründen. Leichter ist es, wenn der Datumsangabe ein Wochentag vorausgeht, wie zum Beispiel in dem Satz Freitag, den 13.01.2012, haben wir noch einen Termin für Sie frei. Darin stellt Freitag einen adverbialen Akkusativ dar, von dem die Datumsangabe als Apposition abhängt, d. h. sie übernimmt den Kasus von Freitag (daher den 13.01.2012 im Akkusativ).
Die Kombination von Orts- und Datumsangabe, so wie Sie sie verwenden möchten, hat dagegen keine Satzform und somit gibt es auch kein sprachliches Element (z. B. ein Verb), das von der Datumsangabe einen bestimmten Kasus verlangen würde. Sie könnte daher ganz „neutral“ im Nominativ stehen, was aus grammatischer Sicht nicht falsch wäre. Gebräuchlich ist jedoch nur der Akkusativ, der in dieser Konstellation allgemein zur Kennzeichnung einer Zeitangabe dienen könnte.
Sprachgeschichte
Im Grammatikfragenportal des Instituts für Deutsche Sprache wird vermutet, dass die Datumsangaben, wie wir sie heute kennen, zurückgehen auf Formulierungen wie Wir schreiben den 13.01.2012 oder Man schreibt den 13.01.2012. Die Datumsangabe ist hier jeweils in einen Satz eingebettet und steht im Akkusativ, weil das Verb schreiben ein Akkusativobjekt fordert. Mit der Zeit könnten die Bestandteile Wir schreiben bzw. Man schreibt weggefallen sein, wobei die nun allein stehende Datumsangabe den Akkusativ beibehalten hat. Diese Erklärung hat jedoch spekulativen Charakter.
Sprachgebrauch
Datumsangaben mit der Form Berlin, den 13.01.2012 sind offenbar so stark konventionalisiert, dass auch bei Google so gut wie keine Gegenbeispiele zu finden sind. Gibt man in der Suchmaschine „Berlin, der 13. Januar“ ein, so erhält man nur zwei Belege, bei „Berlin, den 13. Januar“ dagegen 52.000. Tauscht man den Monatsnamen gegen „01.“ aus, ergibt sich ein ähnliches Bild. Insofern ist zumindest in einem offiziellen Schreiben die Formulierung Berlin, den 13.01.2012 zu empfehlen.