In Ihrer Frage thematisieren Sie die Verwendung von possessiven, besitzanzeigenden, Artikeln. Der Beispielsatz beginnt zunächst mit einem Hauptsatz, an den sich ein Nebensatz in Form eines Relativsatzes
in dem Workflow-Management eingeführt werden soll anschließt. Dieser
Relativsatz schreibt dem Bezugswort
Bereich bzw. der Wortgruppe
für seinen/den Bereich, auf die er sich bezieht, genauere Eigenschaften zu und wird daher auch als
Attributsatz bezeichnet.
Sie beschäftigen sich nun mit der Frage, ob Sie den
definiten Artikel den oder den
possessiven Artikel seinen vor das Nomen
Bereich setzen sollen. Der
definite Artikel der, die, das unterscheidet sich vorab seiner Wortherkunft entsprechend von dem indefiniten Artikel
einer, eine, ein durch seine Bestimmtheit. Es wird vorausgesetzt, dass das Nomen dem Hörer bereits bekannt ist (wie bei der Wiederaufnahme der Prinzessin in Satz 1) oder dass es nur dieses eine Objekt/ diese eine Person gibt, auf die das Nomen referiert (Kennzeichnung).
(1) Es war einmal eine Prinzessin, die lebte in einem schönen Schloss. Die Prinzessin führte ein schönes Leben.
(2) Angela Merkel ist die Bundeskanzlerin von Deutschland.
Da in Ihrem Beispiel der Relativsatz den
Bereich schon sehr genau eingrenzt, wirkt der definite Artikel an dieser Stelle unterstützend.
Wie zuvor angedeutet, beziehen sich
Relativsätze immer auf
Wortgruppen (hier:
für seinen Bereich), die ihrerseits aus verschiedenen Bestandteilen (hier: Präposition
für, Artikel
den/seinen, Nomen
Bereich) zusammengesetzt sind. Für den Relativsatz ist nicht der
Kopf, mit dem eine Wortgruppe beginnt (hier:
für -> Präposition -> Präpositionalgruppe), sondern der
Kern der Wortgruppe wichtig (hier:
Bereich). Auf die Wahl des Artikels derjenigen Wortgruppe, auf die er sich bezieht, hat der Relativsatz gemeinhin keine Einwirkung. Nur weil das
Relativpronomen der, die, das im anschließenden Relativsatz gebraucht wird, muss der Artikel der vorangehenden Wortgruppe nicht gleichlauten. Die Bezugsgruppe hingegen wirkt sich auf den Relativsatz insofern aus, dass das Relativpronomen
Numerus und Genus seiner Bezugsgruppe übernimmt (hier: Singular, maskulin).
Nun zur Verwendung des possessiven Artikels:
Possessive Artikel bieten sich an, um den personalen Bezug deutlich zu machen bzw. „den Besitz“ (gemeint ist „Besitz“ im weiteren Sinne und nicht bloß materieller) anzuzeigen. Sie geben dadurch zusätzliche Informationen und attribuieren dem nachfolgenden Nomen eine neue Eigenschaft. Dementsprechend werden sie im Kontrast zu (in-)definiten Artikeln auch als
(possessive) Attribute bezeichnet.
Ich sehe in die Unterlagen für mein Segelboot, auf dem ich letzten Sommer Urlaub gemacht habe.
Ich sehe in die Unterlagen für das Segelboot, das mir gehört (Umformulierung in einen Attributsatz), (und) auf dem ich letzten Sommer Urlaub gemacht habe.
Ob Sie nun
seinen Bereich schreiben, ist demzufolge eine inhaltliche Frage und liegt in Ihrem Ermessen. Nutzen Sie den possessiven Artikel, so wird der Abteilungsbereich des Leiters im angrenzenden Relativsatz genauer spezifiziert, wohingegen die Verwendung des definiten Artikels auch einen spezifischen Bereich innerhalb der Abteilung, in dem Workflow-Management eingeführt werden soll, hervorheben könnte.