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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Der Satz erschien auf einem Übungsblatt meines Sohnes - 4. Klasse.
Laut Lehrerin handelt es sich bei dem gesamten Teil "wie ein Windrad funktioniert" um das Akkusativobjekt. Meiner Meinung nach handelt es sich um einen Nebensatz und "ein Windrad" wäre dann wieder ein Subjekt.
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In Ihrem Beitrag geht um die Frage, um welches Satzglied es sich bei der Wortfolge wie ein Windrad funktioniert in Ihrem Beispielsatz handelt. Dabei lässt sich zunächst sagen, dass das finite Verb erklären zwei Satzglieder verlangt:
1. Zunächst wird ein Subjekt benötigt, mit dem artikuliert wird, wer etwas erklärt. In Ihrem Beispielsatz wird diese Funktion von die Lehrerin übernommen.
2. Darüber hinaus muss angegeben werden, was erklärt wird. Dazu wird ein Objekt im Akkusativ, also ein Akkusativobjekt, benötigt.
Objekte lassen sich nun auf verschiedene Weisen realisieren. Eine Möglichkeit, um ein Akkusativobjekt zu realisieren, ist ein nominaler Ausdruck bzw. eine Nominalgruppe im Akkusativ. Dies würde im folgenden Beispiel vorliegen:
Beispiel
Die Lehrerin erklärt die Satzglieder (= Nominalgruppe im Akkusativ) den Schülern.
In diesem Beispiel handelt es sich bei der Nominalgruppe die Satzglieder um ein Akkusativobjekt. Akkusativobjekte lassen sich auf zwei Weisen erkennen:
1. Es handelt sich um eine vom Verb geforderte Nominalgruppe im Akkusativ.
2. Das Akkusativobjekt wird im Passivsatz zum Subjekt des Satzes.
Wendet man die zweite Probe an, dann erkennt man, dass es sich bei die Satzglieder um ein Akkusativobjekt handelt:
Beispiel
Die Lehrerin erklärt die Satzglieder den Schülern. (Aktiv-Satz)
Die Satzglieder (= Subjekt) werden von der Lehrerin den Schülern erklärt. (Passiv-Satz)
Ein Objekt kann jedoch nicht nur durch eine Nominalgruppe, sondern auch durch einen Objektsatz realisiert werden, wie es in Ihrem Beispiel der Fall ist. Die Wortgruppe wie ein Windrad funktioniert ist ein solcher Objektsatz, der die Funktion des Akkusativobjekts übernimmt. Dies wird deutlich, wenn man die vorherige Probe auf Ihren Beispielsatz anwendet:
Beispiel
Wie ein Windrad funktioniert, wird von der Lehrerin erklärt.
Es zeigt sich, dass wie ein Windrad funktioniert im Passivsatz die Subjektfunktion übernimmt und es so im Aktivsatz die Funktion eines Akkusativobjekts erfüllt. Die Rede von einem Akkusativobjekt könnte an dieser Stelle jedoch insofern irreführend sein, als dass ein gesamter Nebensatz nicht im Akkusativ stehen kann. Dennoch erfüllt der Objektsatz die Funktion, die sonst das Akkusativobjekt übernehmen würde.
Dieser Objektsatz kann dann – genauso wie Hauptsätze – ebenfalls hinsichtlich der Satzglieder analysiert werden. Analysiert man ihn auf diese Weise kommt man zum folgenden Ergebnis:
Anhang 49
Das heißt also, dass die Wortfolge wie ein Windrad funktioniert in Bezug auf den Hauptsatz ein Objektsatz ist, der die Funktion des Akkusativobjekts übernimmt. Analysiert man diesen Nebensatz weiter ist ein Windrad das Subjekt des Nebensatzes und funktioniert das Prädikat. Damit haben sowohl Sie als auch die Lehrerin Ihres Sohnes Recht. Die Unterschiede ergeben sich lediglich daher, dass Sie den Satz auf einer weiteren Ebene analysiert haben.
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"Analysiert man diesen Nebensatz weiter ist ein Windrad das Subjekt des Nebensatzes und funktioniert das Prädikat. Damit haben sowohl Sie als auch die Lehrerin Ihres Sohnes Recht. Die Unterschiede ergeben sich lediglich daher, dass Sie den Satz auf einer weiteren Ebene analysiert haben."
Mit der vollständigen Aufteilung des Hauptsatzes in Satzglieder ist die Satzanalyse sinnvoll und aussagekräftig beendet.
Es ist deshalb unsinnig und grammatisch falsch, das Akkusativobjekt "wie ein Windrad funktioniert" in Satzglieder aufzuteilen und Unter-Satzglieder zu erfinden.
Hinter dem Terminus 'Satzglied' verbirgt sich die Idee, dass Teile von Sätzen in Bezug auf die Sätze bestimmte Funktionen übernehmen. Bei Satzgefügen ist in der Tat zunächst die Satzgliedstruktur des übergeordneten Teilsatzes von Interesse und die Frage, welche Satzgliedfunktion ein untergeordneter Teilsatz in Bezug auf diesen übernimmt. Nichtsdestotrotz ist es völlig legitim, auch die Binnenstruktur von untergeordneten Teilsätzen (Nebensätzen) zu analysieren. Auch für diese gilt, dass sie bestimmte Bestandteile (Konstituenten) aufweisen und dass diese Bestandteile in dem Teilsatz, in dem sie sich befinden, bestimmte Funktionen erfüllen.
Wenn man immer nur Hauptsätze analysieren würde, wäre die Konsequenz, dass gerade bei komplexeren Satzgefügen immer nur ein Bruchteil des Satzes analysierbar wäre. Das folgende Beispiel von Kant soll dies illustrieren:
Beispiel
Meine Absicht ist, alle diejenigen, so es wert finden, sich mit Metaphysik zu beschäftigen, zu überzeugen: daß es unumgänglich notwendig sei, ihre Arbeit vor der Hand auszusetzen, alles bisher Geschehene als ungeschehen anzusehen, und vor allen Dingen zuerst die Frage aufzuwerfen: "ob auch so etwas, als Metaphysik, überall nur möglich sei." (Kant Prolegomena)
Nach der Auffassung von Grammatikus wäre hier nur zu analysieren:
Beispiel
Meine Absicht ist X.