Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
Pressemitteilung
Streitgespräch unter Kollegen
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Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage betrifft das Rektionsverhalten der Präposition in. Konkret möchten Sie wissen, ob in mit Akkusativ (die Organisation) oder mit Dativ (der Organisation) steht.
Zur Beantwortung dieser Frage soll zunächst das Wort in näher betrachtet werden. Wie einleitend bereits festgehalten, handelt es sich bei in um eine Präposition. Präpositionen sind unflektierbare Wörter, die ein Wort bzw. eine Nominalgruppe in einem bestimmten Kasus fordern. Das heißt, dass von der Präposition in abhängig ist, ob in Ihrem Beispiel der Dativ oder der Akkusativ gewählt werden muss. Die meisten Präpositionen regieren genau einen Kasus. Anders verhält es sich jedoch mit den sogenannten Wechselpräpositionen, zu denen auch das Wort in gehört. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie mehr als nur einen Kasus fordern können und die Wahl des Kasus von der intendierten Bedeutung abhängt. In kann also prinzipiell sowohl mit Akkusativ als auch mit Dativ stehen. Betrachten wir zur unterschiedlichen Verwendung der Kasus die folgenden zwei Beispiele:
Beispiel
(1) Ich gehe in die Küche (= Akkusativ).
(2) Ich stehe in der Küche (= Dativ).
Die Beispiele zeigen, dass der Akkusativ besonders dann gewählt wird, wenn ein dynamischer Vorgang bzw. die Bewegung von etwas in eine andere Richtung artikuliert werden soll. Diese Dynamik liegt in Beispiel 1 dadurch vor, dass sich der Sprecher in Richtung der Küche bewegt. Der Dativ hingegen wird besonders dann genutzt, wenn ein Zustand ausgedrückt werden soll oder ein Ort angegeben wird. Dies geschieht in Beispiel 2 dadurch, dass der Ort angegeben wird, wo der Sprecher steht, nämlich in der Küche.
Welcher Kasus in Ihrem Beispiel gewählt werden muss, hängt also von der intendierten Bedeutung ab. Prinzipiell sind beide Varianten möglich, wobei laut Duden 9 Richtiges und gutes Deutsch die Wahl des Akkusativs präferiert wird. Dies kann u. a. dadurch erklärt werden, dass eine Aufnahme im übertragenen Sinne eine Bewegung artikuliert. Mit dem Akkusativ würde nämlich verdeutlicht werden, dass jemand außerhalb der Organisation war und sich in Richtung der Organisation bewegt hat und so ein Teil dieser wurde.
Sprachgebrauch
Um zu überprüfen, welche Variante im Sprachgebrauch präferiert wird, wurde mithilfe von COSMAS II, der digitalen Belegsammlung des Instituts für Deutsche Sprache (IDS), und Google nach beiden Varianten gesucht. Dabei ergab sich folgendes Ergebnis:
COSMAS II Aufnahme in die Organisation ca. 25 Treffer ca. 225.000 Treffer Aufnahme in der Organisation ca. 0 Treffer ca. 6 Treffer
Die Tabelle zeigt, dass die Wahl des Akkusativs deutlich im Sprachgebrauch überwiegt. Zwar gibt es ebenfalls Treffer für die Wahl des Dativs, diese sind aber verhältnismäßig gering und scheinen eher eine Ausnahme darzustellen. Es hat den Anschein, als habe sich der Gebrauch mit Akkusativ stark konventionalisiert.
Hinweis zu Googledaten: Die Sprachgebrauchsdaten werden mit dem wissenschaftlich fundierten Recherchesystem des Instituts für deutsche Sprache Mannheim COSMAS II erhoben und durch Googlebefunde ergänzt. Die ergänzende Googlesuche ist notwendig, da in der Textsammlung des IdS (DeReKo = Deutsches Referenzkorpus), obwohl diese inzwischen 24 Milliarden Wortformen umfasst, die gefragten Varianten häufig nur relativ selten vorkommen. Bei Google finden sich häufig deutlich mehr Treffer, die Zahlen sind aber aus den folgenden beiden Gründen mit Vorsicht zu genießen:
1. Google unterscheidet nicht zwischen "echten" Sprachgebrauchstreffern und metasprachlichen Diskussionen. Die Frage zu downgeloadet/gedownloadet in unserem Forum bspw. ist auch ein Treffer bei Google. Insgesamt betrachtet machen die metasprachlichen Diskussionen aber in aller Regel den deutlich geringeren Anteil an den Gesamttreffern aus.
2. Google bemüht sich um personalisierte und schnelle Suchergebnisse, die Treffergenauigkeit steht hier also nicht im Vordergrund. Dennoch - und deshalb wird hier trotz der genannten Einschränkungen auf Google zurückgegriffen - lassen sich doch Eindrücke über allgemeine Gebrauchstendenzen gewinnen.
Fazit: Die Wahl des Kasus hängt in Ihrem Beispiel vom Rektionsverhalten der Präposition in ab. Prinzipiell kann diese sowohl mit Akkusativ als auch mit Dativ stehen. In der Kombination mit dem Substantiv Aufnahme jedoch scheint es im Sprachgebrauch eine deutliche Präferenz hinsichtlich der Wahl des Akkusativs zu geben. Entsprechend wird die folgende Variante von den Sprachbenutzern bevorzugt:
Beispiel
Aufnahme in die Organisation
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