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Wie ich auf die Frage gestoßen bin:
folgendes youtubevideo: https://www.youtube.com/watch?v=e_xN...ature=youtu.be
Mit folgendem Nachschlagewerk versuchte ich dieser Frage auf den Grund zu gehen:
habe ich nicht, weil ich nicht wusste, wonach ich suchen sollte
Die Beantwortung Ihrer Frage ist Teil eines Forschungsprojekts zur Verständlichkeit von grammatischen Erklärungen. Wir bitten Sie deshalb darum, im Anschluss an die Lektüre der Antwort die Tools zur Bewertung (Fragebogen, Sternchenfunktion, Antwortoption) zu nutzen.
Sprachsystem
Ihre Frage betrifft die Bildung des Genitivs Singular Neutrum des Artikelwortes jeder. Ein ähnliches Beispiel findet sich bereits hier:
http://www.grammatikfragen.de/showth...utsche-Einheit
Nominalgruppen tragen im Deutschen die grammatischen Merkmale Kasus, Numerus und Genus. Häufig werden diese grammatischen Merkmale an jedem Bestandteil einer Nominalgruppe markiert, sodass nicht nur am Substantiv, sondern auch an Artikelwörtern und Adjektiven die grammatischen Merkmale eindeutig ablesbar sind, wie das folgende Beispiel zeigt:
Beispiel
Am Ende dieses Jahres überlegen wir uns gute Vorsätze für das neue Jahr.
In diesem Beispiel ist zu erkennen, dass der Genitiv sowohl an dem Artikelwort als auch an dem entsprechenden Substantiv zu erkennen ist durch die Endung -es . In der Sprachwissenschaft wird dies als Wortgruppenflexion bezeichnet. Angewendet auf Ihr Beispiel würde das bedeuten, dass wenn der Genitiv auch am Artikelwort markiert werden muss, es lauten müsste:
Beispiel
Probleme jedes Mädchens
Im Deutschen gibt es jedoch einen Trend zur Monoflexion . Die Monoflexion ist eine Art der Wortgruppenflexion, bei der die grammatischen Merkmale einer Nominalgruppe nur an einem Bestandteil dieser markiert werden . Das bedeutet, dass wenn an einem Substantiv die grammatischen Merkmale eindeutig abgelesen werden können, es möglich ist, dass Adjektive und adjektivisch flektierte Artikelwörter eine schwache Endung tragen. Dies ist aber nur möglich, weil durch die Markierung am Substantiv die grammatischen Merkmale der Nominalgruppe erkennbar sind. Wendet man dies auf unser erstes Beispiel an, kann das Artikelwort nun eine schwache Endung tragen, da an dem Substantiv Jahres bereits alle grammatischen Merkmale eindeutig erkennbar sind.
Beispiel
Am Ende diesen Jahres überlegen wir uns gute Vorsätze für das neue Jahr.
Dieser Trend betrifft jedoch nicht alle Substantive und Artikelwörter gleichermaßen. Es scheint vor allem gewisse Kombinationen von Artikelwort und Substantiv zu geben, bei denen es die Tendenz zur Monoflexion gibt , bei anderen Kombinationen hingegen scheint dies nicht vorzukommen, wie die Gegenüberstellung des IDS exemplarisch zeigt:
http://hypermedia.ids-mannheim.de/ca...v_kat=&v_id=36
Tendenziell scheinen bei Ihrem Beispiel die Voraussetzungen für die Monoflexion erfüllt zu sein. An der Wortform Mädchens lässt sich eindeutig ablesen, dass es sich hier um den Genitiv Singular Neutrum handelt. Deswegen ist es möglich, dass das Artikelwort eine schwache Endung tragen kann:
Beispiel
Probleme jeden Mädchens
Wenn an einem Substantiv der Kasus jedoch nicht eindeutig erkennbar ist, dann kann ein Adjektiv oder ein adjektivisch flektiertes Artikelwort nicht die schwache Endung tragen, da es die Aufgabe übernehmen muss, die grammatischen Merkmale zu markieren. Für diesen Fall müssen an dem Artikelwort bzw. dem Adjektiv, das am weitesten links in der Nominalgruppe steht, die grammatischen Merkmale markiert werden. Veranschaulicht werden kann dies an einem Beispiel:
Beispiel
Probleme jedes/jeden Jungen
An dem Wort Jungen sind die grammatischen Merkmale nicht eindeutig erkennbar. Jungen könnte hier sowohl Genitiv, Dativ als auch Akkusativ sein. Deswegen muss an dem Artikelwort der Nominalgruppe der Kasus eindeutig gekennzeichnet werden, damit der Kasus erkennbar ist. Demnach wäre hier die Wahl von jeden nicht möglich, sondern es müsste lauten:
Beispiel
Probleme jedes Jungen
Sprachgebrauch
Dennoch gilt zu beachten, dass im Sprachgebrauch die Monoflexion nur bei bestimmten Kombinationen vorkommt. Ob dies auch auf das Wort Mädchen zutrifft, kann nur eine Analyse des Sprachgebrauchs zeigen. Um diesen zu untersuchen, wurde eine kleine Stichprobe in der Suchmaschine Google und dem Korpusrecherchesystem Cosmas II erhoben, deren Ergebnisse die folgende Tabelle zeigt:
Cosmas II jedes Mädchens ca. 32.600 Treffer ca. 19 Treffer jeden Mädchens ca. 14.300 Treffer ca. 14 Treffer
Danach lässt sich erkennen, dass beide von Ihnen angeführten Varianten im Sprachgebrauch vorkommen. Es lassen sich bei Cosmas II jedoch keine signifikanten Unterschiede zwischen dem Vorkommen der einzelnen Varianten erkennen. Bei Google hingegen sind die Treffer für die Markierung mit Genitiv-s doppelt so hoch wie bei der Markierung mit –en . Dementsprechend gibt es zwar Treffer für die Monoflexion und ihre Anzahl ist auch nicht gering, sie überwiegen jedoch noch nicht im Sprachgebrauch.
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